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Petition 161751

Strom

Variable Gestaltung der Stromnetzentgelte sowie Kopplung an den Strombörsenpreis vom 31.12.2023

Text der Petition

Mit der Petition wird gefordert, die Stromnetzentgelte variabel zu gestalten und an den Strombörsenpreis zu koppeln, sodass bei Stromüberschusszeiten (Wind, Sonne) zu einem günstigen Strompreis zusätzlich niedrige Netzentgelte und bei Strommangelzeiten höhere Netzentgelte kommen sollen. Damit sollen die Marktwirkung des Strombörsenpreises gesteigert und die Strukturen des Strompreises schneller an die Energiewende angepasst werden.

Begründung

Um möglichst alle Verbraucher zu flexiblem Stromverbrauch zu ermutigen und die Nutzung von Überschussstrom in anderen Sektoren (Heizung, Mobilität, ….) zu fördern, muss dieser zu günstigen Konditionen beziehbar sein. Die Strombörse bietet bereits eine entsprechende Abbildung und ein funktionierendes Vertriebssystem für Überschussstrom. Allerdings ist Überschussstrom auf Grund der Netzentgelte auch bei Börsenstrompreisen von 0 ct /kWh nur bedingt mit fossilen Energieträgern konkurrenzfähig. Starre Netzentgelte bremsen den Strombörsenpreiseffekt. Eine Kopplung von Netzentgelten an den Strombörsenpreis ändert dies.
Der mit dem weiteren Ausbau der regenerativen Stromerzeugungsanlagen in immer größerem Umfang bereitstehende Überschussstrom kann so vom Verbraucher direkt genutzt oder für die spätere Nutzung in der für ihn optimalen Energieform gespeichert werden (z. B. Kälte in Kühlsystemen, Akku für die e-Mobilität, Hochtemperaturwärmespeicher für die Industrie, Wasserwärmespeicher für Gebäudeheizung, jedwede Art von Akkumulatoren, Vor- /Zwischenprodukte in der Industrie, …). Überschussstrom wird so in anderen Sektoren konkurrenzfähiger, Speicherformen werden wirtschaftlich und die fossilen Energieträger werden weiter zurückgedrängt.
Mit variablen Netzentgelten wird eine dezentrale Energiespeicherung zu Stromüberschusszeiten am Endverbraucher gefördert und gleichzeitig der Stromverbrauch zu Mangelzeiten gesenkt. Ebenfalls ist zu erwarten, dass das Stromnetz in gewissem Maße stabilisiert werden kann.
Es werden damit Marktstrukturen schneller angepasst und Flexibilitätsoptionen in Gewerbe und Haushalten gezielt erschlossen. Der Druck das Stromnetz zu digitalisieren wird verstärkt und Teilhabe an den Vorteilen der Flexibilisierung wird den Endverbrauchern ermöglicht.
Die Stromnetzbetreiber gaben im Jahr 2022 rund 1 Milliarde Euro für sogenanntes Abregeln von Energieerzeugungsanlagen aus. Die Tendenz ist steigend. Diese Summe kann durch angepassten Verbrauch und Speicherung erheblich verringert werden. Gleichzeitig werden marktfähige Lösungen gefördert.

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