Text der Petition
Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern in Deutschland müssen gestärkt werden. Hierfür muss der Bund 2024 folgende bundesweite Qualitätsstandards verbindlich einführen:
- Mindestens eine zusätzliche Profilstelle, u.a. für Sprachbildung in jeder Kita
- Verbindliche, wissenschaftlich basierte Mindestpersonalstandards für mittelbare pädagogischer Arbeit, Urlaubs-, Krankheits- u. Weiterbildungstage
- Ausreichend Kita-Plätze für alle Kinder, denn jedes Kind zählt
- Mehr Praxis- u. Fachberatung
Begründung
Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern in Deutschland wird immer mehr zum Glücksspiel für Familien. Der ansteigende Personalmangel führt in vielen Einrichtungen zu kürzeren Öffnungszeiten oder Schließungen. Die Situation für uns Fachkräfte wird immer schwieriger. Arbeitsverdichtung, unzuverlässige Personalplanung und Frust der Familien bedeuten enorme zusätzliche Belastungen. Trotzdem engagieren sich jeden Tag über 880.000 von uns mit viel Leidenschaft in der frühkindlichen Bildung und kümmern uns um ein gutes Aufwachsen der Kinder.
Damit endlich dringend benötigte Verbesserungen in der frühkindlichen Bildung umgesetzt werden können, muss sich der Bund stärker engagieren. Er hat als Garant für gleichwertige Lebensverhältnisse und für die öffentliche Fürsorge auch die rechtliche Verpflichtung dazu. Wir fordern deshalb, dass das im Koalitionsvertrag angekündigte Qualitätsentwicklungsgesetz im Jahr 2024 mit Qualitätsstandards beschlossen wird, die unmittelbar in der Praxis Wirkung entfalten.
Zur Verbesserung unserer Arbeitssituation müssen bundesweite Mindestpersonalstandards geschaffen werden. Mittelbare pädagogische Arbeit, Krankheits-, Fortbildungs- und Urlaubstage müssen in der Personalplanung stärker berücksichtigt werden. Die Höhe der hierfür zur berücksichtigenden Arbeitszeit von pädagogischen Fachkräften muss auf wissenschaftlicher Grundlage festgesetzt werden. Zusätzlich müssen Kitas in herausfordernden Lagen durch höhere Standards besonders unterstützt werden.
In jeder Kita braucht es zusätzlich mindestens eine Profilfachkraftstelle, in Kitas mit 75 oder mehr Kindern mindestens zwei Stellen. Diese sollen in besonderen Bereichen den pädagogischen Alltag fachlich begleiten, insbesondere für alltagsintegrierte Sprachbildung (analog Sprach-Kitas). Weitere Schwerpunkte der Stellen können der Kinderschutz, Inklusion, BNE, digitale Bildung oder die Entwicklung von naturwissenschaftlich-mathematischer Kompetenzen sein. Die ergänzenden Profilfachkraftstellen unterstützen die pädagogische Qualität der Kita-Teams, u.a. durch Weiter- und Fortbildungen und sorgen so für Entlastung und mehr Qualität.
Derzeit fehlen etwa 400 000 Kitaplätze. Dabei haben alle Kinder einen Anspruch auf Bildung, Erziehung und Betreuung. Der Ausbau von Plätzen muss intensiviert werden. Dies gelingt nur, wenn ausreichend Fachkräfte ausgebildet und an das Arbeitsfeld gebunden werden können.
Auch für die Arbeit von Fachberater:innen braucht es Mindeststandards, damit ausreichend Zeit für Praxis- und Fachberatung zur Verfügung steht. Hierfür sollte eine Fachberater:in maximal 20 Kitas betreuen. Durch die geforderten Maßnahmen wird das Berufsfeld attraktiver und aufgewertet. Die Schaffung bundesweit einheitlicher Qualitätsstandards ist ein entscheidender Schritt bei der Gewinnung von neuen Kolleginnen und Kollegen und sorgt dafür, aktuelle Fachkräfte zu halten und Ehemalige zurückzugewinnen.
Im Moment überlässt er dies den verzweifelten Eltern und vielen Großeltern, die dies kostenlos erledigen. So kann man sich auch aus der Verantwortung ziehen!
Darüber hinaus werden beide Elternteile auf dem Arbeitsmarkt gebraucht angesichts des Fachkräftemangels in Deutschland.
Nutzer18343 | 09.07.2024 - 12:23
Aber wir sind ja die Gesellschaft.
Stimmt die Mutter war die Basis und die Gruppe hat es mitgetragen, aber das wurde ja kaputt gemacht mit dem gesellschaftlichen Wandel.
Früher war halt der Vater arbeiten und die Mutter hat Haushalt und Kindererziehung betrieben.
Jetzt müssen beide vollarbeiten, Haushalt machen und Kindererziehung (Also das soll alles so gehen?). Der "Geniestreich" ist die Kindererziehung auszulagern. Das ist Grundfalsch.
Nebenbei: Die heutige Pädagogik, die Anwendung findet ist in meinen Augen katastrophal. Wenn die Lehrer den Kinder in der Schule einreden e.g. wenn Sie nicht lesen wolllen müssen Sie ja nicht, etc... und zu Hause hat man den Ärger, das das Kind sagt das es nicht Zähne putzen will, etc... Null Erziehung das es Sachen gibt die man machen muss und das es Regeln gibt und mit voller Kraft die Erziehung der Eltern nicht unterstützt, sondern im schlimmsten Fall sogar sabotiert .... Gleichzeit stellt man fest das 25% der Kinder verhaltensauffällig sind. (Werden ja keine Grenzen aufgezeigt von den Erziehern und zu kleinen Egoisten erzogen). (extremes Beispiel aber trifft mehr und mehr zu)
Stück für Stück wird unsere Sozialverhalten sabotiert und zerstört.
Gerade bei der Arbeit kann man da gegenlenken in dem man die Arbeitszeiten verändert (was nicht bedeutet das automatisch alle weniger arbeiten, aber dennoch es ermöglichen könnte das Eltern im Wettbewerb eine Chance haben wenn diese weniger arbeiten)
Es muss in diese Richtung und nicht auch noch das letzte Band der festen Bezugsperson komplett zerstört werden.
Daher bin ich gegen die Petition weil damit nur Symptome bekämpft werden und die Ausgangslage verschlimmert, weil logischerweise Eltern diese Verbesserung annehmen weil Sie ihre kurze Zeit auf andere Sachen verlagern.
Die Frage ist wie können wir weniger machen und trotzdem bessere Effekte erreichen, wenn wir bessere Rahmenbedingungen schaffen.
Was betrieben wird ist vielleicht extrem zu vergleichen wie jemand den man verprügelt, dann dem eine Wundsalbe in die Hand drückt und weiter auf Ihn einschlägt.
Vaccina | 09.07.2024 - 09:17
Vaccina:
Vaccina: Das Jahrtausende alte Konzept von Männern Frauen und Kindern war die Gruppe/Horde/ Stamm. Kinder haben eine Vielzahl sozialer Kontakte und Berührungen gehabt und wurden vom der Gruppe mitgetragen. Das Konzept "Mutter, Vater Kind" ist noch nicht so alt, auch, wenn die Mutter (und später auch der Vater) immer die Basis war. Außerdem waren die Kontakte bis zum Erwachsen werden stabil.
Das ist heute ganz anders: Kinder erleben heutzutage ständig Beziehungsbrüche. Erst in die Krippe, dann Kindergärten von 3-6, dann Grundschule, dann weiterführende Schule. Jedesmal gibt es Beziehungsbrüche.Das halte ich ebenfalls für Grundfalsch.
Die Erziehung unserer Kinder wurde ebenso "spezialisiert" wie unsere Wirtschaft. Bloß: Kinder sind keine Gegenstände. Es muss sich meines Erachtens in unserer Gesellschaft etwas grundlegend ändern.
Sorry, mit den Funktionen hier (zitieren etc.) komme ich immer noch nicht klar, hatte die Betreiber der Seite um eine Schritt-für Schritt-Anleitung gebeten und bisher nicht bekommen. Ich hoffe, es ist übersichtlich.
Nutzer18343 | 08.07.2024 - 13:08
Ich hab das absichtlich so geschrieben um zu provozieren ... aber nicht in die Richtung wie Sie es wohl aufgefasst haben. Ich wollte damit nur auf das klassische Familienbild aufmerksam machen und das eine reguläre Gleichberechtigung eben nicht stattgefunden hat sondern ein komplette Veränderung unserer Gesellschaft und der "Erziehungslogistik".
Natürlich ist es wichtig für Kinder Kindergärten und andere Räume zu habe wo man sozialverhalten lernt. Das zweifele ich nicht an. Aber die Entwicklung geht dahin das die Zeit der Eltern mehr und mehr ersetzt wird durch staatliche Leistungen. Das ist falsch. Natürlich fördert es auch die Selbstständigkeit wenn Eltern nicht immer dabei sind, etc...
Aber Eltern sollte die Basis jeglicher Erziehung sein und dieses Konzept gab es über Jahrtausende erfolgreich. Alles andere ist dann eine Bereicherung für die die Erziehung um verschiedene Fähigkeiten zu lernen. Schon emotional sind Eltern ganz anders in der Lage um sich um Ihr Kind zu sorgen als ein Fremder das tun würde. Dieses natürliches Verhalten wird aberzogen, weil man den Eltern einredet das jemand der spezialisiert ist es besser machen kann, .... was in der Regel nicht der Fall ist.
Vaccina | 08.07.2024 - 07:46
Nutzer18343 | gestern - 17:06 :
Zu viel Staat finde ich eigentlich auch nicht so gut. Kinder den ganzen Tag in Schulen, wie die Eltern auf ihrer Arbeit.....
Andererseits halte ich es für wichtig, dass Kinder so viel wie möglich mit anderen Kindern zusammen sind.
Im Grunde müssten wir das ganze Gesellschaftskonzept umkrempeln um wieder Menschen- und Kindergerecht zu werden.
"Frau zurück an den Herd. Aber..." Schade, dass Sie es soherum gesagt haben. Warum schreiben Sie nicht an erster Stelle: Männer endlich an den Herd und zu sozialer Verantwortung! Die soziale Last (nicht nur der Kinder sondern auch der Alten und Pflegebedürftigen) tragen in aller Regel die Frauen und wie man hört sterben sie einsam in Altenheimen, weil für sie andersherum niemand da ist..
Die Frau und Kinder wurden mit der Industrialisierung und dem Bürgertum entwertet und isoliert. Nie war es eine reine Aufgabe der Frau "Am Herd" zu stehen. Nie war sie so ausgegrenzt wie im Bürgertum und so ausgebeutet wie in den Anfängen der Industrialiserung.
Selbstorganisation: eine tolle Sache aber schwehr zu machen, erst recht wenn man Kinder hat. Es braucht natürlich freie gemeinschaftsräume.
Ich hab mal ein Buch über die israelischen Kibuzze gelesen: Die Kinder dort schliefen in ihrem Kinderhaus. Später Erwachsene erzählten, dass sie das Zusammensein mit den Kindern zwar genossen, aber gleichzeitig ihre Eltern vermissten.
Aber: Studien legen offenbar nahe, dass in Kibuzzim aufgewachsene Kinder trotzdem selbstbewusster sind, als Kinder bürgerlicher Kleinfamilien.
Ein Zusammenschluss beispielsweise von Eltern und Kindern ist schwehr machbar, weil es die Räumlichkeiten kaum gibt. Die müsste der Staat vorhalten.
Das Arbeiten müssen in der Menge, wie es Eltern jetzt müssen, kann jedenfalls so nicht weitergehen, da gebe ich Ihnen recht.
Aber ein isoliertes Aufwachsen in Kleinfamilie ist auch nicht das Richtige.
Und soziale Hilfen für Eltern, die diese annehmen wollen, müssen für die Kinder erfreulich und stabil sein.Das sind sie leider nicht.
Solange alles so ist, wie es jetzt ist, müssen Kindergärten her. Kinder gehören zu anderen Kindern. Aber natürlich mit guter, erwachsener Versorgung und Erreichbarkeit.
"Der Staat" ersetzt leider die natürliche Gemeinschaft/Gesellschaft , die immer Eltern und Kinder mitgetragen hat.. Das ist zur Zeit notwendig, weil es andere, natürlich gewachsene Gemeinschaften kaum noch gibt und es auch keine Räume (und keine Zeit mehr) dafür gibt. Die müssen erst mal wieder eröffnet werden.
Nutzer18343 | 07.07.2024 - 17:06
Da stimme ich nur teilweise zu. Ja es muss politische gehandelt werden in dem weniger gemacht wird und anstatt beide zur Arbeit - Frau zurück an den Herd ... aber abwechselnd mit dem Mann... und der Rest der Gesellschaft darf nicht besser gestellt sein als Eltern.
Das der Staat immer mehr Aufgaben der Eltern übernimmt und den Großteil der Erziehung ... muss aufhören. Das ist eine Katastrophe und es wird immer schlimmer und schlimmer ...
Vielleicht sollte man als Anreiz geben das Eltern die Halbtags arbeiten komplett von der Steuer befreit sind und (egal wer oder beide) und nur man regular besteuert wird wenn man Vollzeit arbeitet?
Lupinal | 01.07.2024 - 13:40
Stimmt zwar, aber es ist oft eben auch die Lebensplanung der Eltern, die in vielen Fällen tatsächlich auf ein oder ein halbes oder zwei Viertel Einkommen verzichten könnten.
Auf der anderen Seite ist es von seiten des Staates ja nicht nur das Geld, sondern die Überfrachtung an Vorgaben, die Betreuungsstellen verknappt; sonst wäre es vermutlich ein leichtes zumindest in ländlichen Kommunen einen Waldkindergarten im Bauwagen, mit Senioren und nicht-berufstätigen Müttern als Betreuern zu betreiben.
In Städten bräuchte man einen Gönner für das Grundstück mit Gebäude, aber hat evtl. ja die Kommune oder ein Unternehmer ein ungenutztes Objekt, auch wenn man dann den Betrieb nur für wenige Jahre zusichern kann.
Ebenso würde ich wetten, daß unsere Schulen mit geringerem Budget mehr Erfolg hätten, würde man für sie schlicht die Zeit zurückdrehen auf einen Punkt der letzten 50 Jahre, in denen die Bildungserfolge in Schland am besten waren; ...oder gleich von Schulen kopieren die besonders erfolgreich sind (Finnland vor 10 Jahre oder so) ohne dabei übertriebene Kosten zu verursachen.
(Wobei man natürlich erstmal Erfolg definieren muß, sonst sind Japan, Korea und China die Vorbilder, und das reduziert die Lebensqualität der nächsten Generation.)
-- | 25.06.2024 - 21:37
nur zu
Vaccina | 25.06.2024 - 11:21
Großmutti! Wie recht Sie haben! Wir Frauen haben unsere Freiheit viel zu teuer erkauft und erkämpft - und das geht AUCH zu Lasten unserer Kinder!
Statt dass einer die Familie ernähren kann müssen jetzt zwei arbeiten. Und für die Kinder und alleinerziehenden Mütter sind nicht einmal ausreichende Ressourcen durch den Staat eröffnet worden- das gehört aber zur Freiheit der Frau und Mutter sowie der Kinder dazu!. Wir werden so dermaßen ausgebeutet- das geht auf keine Kuhhaut mehr! Eigentlich dürften wir GAR keine Kinder mehr bekommen- schon aus Protest.
Die ganze Gesellschaft ist in der Pflicht und in der Verantwortung. Kinder sind nicht nur Elternsache, in unserer menschlichen Geschichte NIE gewesen- nur JETZT, in unserer heutigen Gesellschaft sollen sie alles allein tragen. DAS ist zu viel und kein Wunder, dass es immer mehr gestörte Menschen gibt.
Habe mal gelesen, dass wir mitten auf dem Weg in eine Borderline-Gesellschaft sind.(seelische Erkrankung, die häufig durch sexuellen Missbrauch oder auch schwehre Vernachlässigung des Kindes entstehen soll).
So werden die Menschen offenbar immer unfähiger, was das Soziale betrifft.- DEM muss politisch zwingend Rechnung getragen werden.
-- | 22.06.2024 - 17:31
von dem, was diverse Freibeträge übrig lassen.
Das mag teilweise stimmen
Sie möchten dafür bezahlt werden, dass Sie Zeit mit Ihren Enkeln verbringen? Und verzweifelte Eltern? Kam die Erkenntnis, dass man für die Kinder eine Betreuung benötigt, wenn man weiter arbeiten möchte so plötzlich?
Verantwortung für die Kinder, haben in erster Linie die Eltern. Es gibt genug Eltern, die ihre Kinderzahl deswegen und entgegen sonstigen Wünschen gering halten.
Wenn sie Fachkräfte sind, mit Sicherheit.
Das Anthropische Prinzip | 20.06.2024 - 16:55
Und die Jugend sagt ohne gefragt zu werden, lass mich daraus, ich habe die KI zum lernen, und TikTok zur Unterhaltung. Macht ihr euren eigenen Sch...
Und so gehe ich zurück zum Anfang, Kindergeld an Kinder.
Ich wär ziemlich sauer, ungefragt und unschuldig in einem politischen Machtkampf als Druckmittel, oder sogar nur als Fußabtreter benutzt zu werden. Sogar wenn ich es besser weiß. Man fühlt das.
Ginge also mehr die Richtung zur Behauptung, die Steuergelder kommen so oder so nicht dort an, wo sie gebräucht würden. Oder anders, wenn noch mehr pauschale Betreuung durch Arbeitskraft entstehen soll, müssten Kinderlose Menschen sich mehr um die Kinder anderer kümmern. Aber die wiederum haben ja keine Kinder, die Steuern oder Arbeitskraft bräuchten. Es gibt also vielleicht ein Gleichgewichts Optimum, was vielleicht schon erreicht ist, hinsichtlich Steuern und sowas. Wenn das, müssten also andere, qualitative Gesetze her, falls ein Problem besteht das dadurch gelöst werden kann, oder richtig cool und nur zu 50% missbräuchlich, ein Investitionsgesetz, für noch mehr Optimum.
Zum Beispiel die Wehrpflicht. Die Sozialarbeit als Strafe sollte aber Zivildienst genannt werden, wirkt beruhigender. Wenn schon eine Missgunst und Spaltung im frühen Alter eingepflanzt wird.
Hey, wie wärs mit einem Tempolimit, 20 maximal in jeder Ortschaft? Zum Schutz von Kindern. Wobei der Lärmschutz auch nicht zu verachten wäre.
Also, was will die Petition nochmal erreichen, für wen oder was?