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Diskussion zur Petition 172940

Kinderschutz

Unterbringung von Kindern aus kriminellen Familien in staatliche Obhut vom 28.09.2024

Diskussionszweig: Kinder … „in staatliche Obhut“ … „zum Schutz der Gesellschaft“ --- NEIN!

Nutzer6159322 | 24.10.2024 - 17:04

Kinder … „in staatliche Obhut“ … „zum Schutz der Gesellschaft“ --- NEIN!

Anzahl der Antworten: 5

In einem Punkt stimme ich der Petition zu: „Kinder sind unsere Zukunft.“

Forderungen wie „Wo Kinder wiederholt straffällig geworden sind, sollten sie in familienfernen Einrichtungen untergebracht werden, unabhängig vom Alter.“
.. oder Rechtfertigungen wie „(…) und zum Schutz der Gesellschaft (…)“ lassen bei mir alle Alarmglocken klingeln.

Wer soll hier geschützt werden?
Geht es wirklich um den Schutz der Kinder?
Wovor hat der Verfasser / die Verfasserin Angst?


Ich hätte da einen Formulierungsvorschlag für das geforderte Vorhaben:

Zitat: "Jugendhilfe ist dann erforderlich, wenn im Zusammenhang mit der Kindererziehung in den unmittelbaren sozialen Beziehungen einzelner Menschen die Prinzipien sozialistischen Zusammenlebens nicht verwirklicht werden können. Jugendhilfe hat Störungen der sozialen Beziehungen zum Gegenstand, Abweichungen vom Idealbild der sozialistischen Menschengemeinschaft, und das vor allem auf den Familienbereich bezogen."

aus: dem Leitfaden der Jugendhilfekommissionen des Ministeriums für Volksbildung der DDR
Quelle: https://www.bpb.de/themen/deutschlandarchiv/251286/geraubte-kindheit-jugendhilfe-in-der-ddr/

Kinder verdienen Schutz! Die Unterbringung sollte im Interesse der Kinder erfolgen. Wenn Eltern „kriminell sind“, bedeutet es nicht zwangsläufig, dass sie ihren Kinder nicht ein besseres sicheres Umfeld bieten als Heime oder Pflegefamilien.
Daher ist diese Forderung nach genereller „staatlicher Obhut“ abzulehnen.
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CYBERYOGI =CO=Windler | 30.10.2024 - 04:24

Damit das klar ist, Kinder dürfen auf keinen Fall grundsätzlich weggenommen werden, nur weil ihre Eltern kriminell und deshalb ein "schlechtes Vorbild" seien.

Doch kriminelle Clans funktionieren leider oft absichtlich so, dass sie Kinder systematisch zu Dieben, Dealern und Einbrechern abrichten um ein deutsches Gesetzesloch zu nutzen, nämlich dass Minderjährige grundsätzlich nicht straffähig sind und zurückgegeben werden müssen. Wer sowas für organisiertes Verbrechen einsetzt, missbraucht die Kinder als Waffe (ethisch sehr vergleichbar mit Kindersoldaten, Kinder-Zwangsprostitution und "menschlichen Schutzschilden"). Und Waffen darf der Staat entziehen.

Und was ist mit völkischen Siedlern, die ihr Nazi-Gedankengut durch Massenvermehrung in kriminellen Familienclans verbreiten und so nach und nach Dorfstrukturen infiltrieren um als Propagandahochburgen die Ideologie für AfD & Co zu liefern?!? (Stichwort Reichsbürger) Die gehören definitiv Zwangsderadikalisiert, obwohl das technisch schwierig werden könnte, so langen man nicht die Familienzugehörigkeit aufhebt. Hier versagen die Jugendämter. Wir brauchen eine wehrhafte Demokratie, die sich von solchen Strukturen nicht vereinnahmen lassen darf.


(Mitzeichnung)

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Nutzer6159322 | 27.10.2024 - 14:48

@Nutzer4902401

Zitat: „Und nein, das ist kein Whataboutismus.“

Selbstverständlich nicht! In der Kernaussage, dass sich beide damalige Staaten in Anlehnung an die Forderung dieser Petition schuldig gemacht hatten, sind wir uns offensichtlich einig. Ebenfalls Ihrer Aussage, dass es Unterschiede in der Ausprägung gab, kann ich nur zustimmen.
Da sind wir 100%ig deckungsgleich.

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Nutzer4902401 | 27.10.2024 - 10:41

Zitat: von Nutzer6159322
Um dem Eindruck entgegenzuwirken, dies habe es nur in der DDR gegeben, möchte ich auf ähnliche Vorgehensweisen in der BRD hinweisen.

Verbrechen: unverheiratet schwanger

Der Deutschlandfunk berichtet in seinem Artikel "Entrechtete Mütter - Zwangsadoptionen in der Bundesrepublik" über Familien, die ähnliches erleben mussten.

Zitat:
"Städtische Beamte entschieden - nicht die Mutter
Der jungen Mutter wird jeder Kontakt zu der Tochter verwehrt. Denn nicht sie, sondern das Jugendamt Villingen hat das Sorgerecht – von Anfang an, wie bei allen nichtehelichen Kindern in jener Zeit. Mit dem Sorgerecht besitzt das Jugendamt auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht. Städtische Beamte, nicht die Mutter, entscheiden also, wo das Kind lebt."

Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/entrechtete-muetter-zwangsadoptionen-in-der-bundesrepublik-100.html

Die Idee "staatlicher Obhut“ ist in Deutschland keinesfalls ein neues Phänomen.

Allerdings werden sich Anzahl der Fälle, die Anzahl der möglichen Anlässe und Dauer dieser Praxis sich doch deutlich unterscheiden. Im Westen gab es einfach keine Partei, die immer Recht hatte, und stattdessen eine Studentenbewegung, die das spätestens ab Mitte der 60er thematisiert hatte - natürlich nur im Westen ...

Der DLF bietet natürlich auch die andere Seite an:
Zitat:
ZwangsadoptionenDie gestohlenen Kinder der DDR

Kinder von politisch auffällig gewordenen Eltern wurden in der DDR zur Zwangsadoption freigegeben.

...zwangsadoptionen-die-gestohlenen-kinder-der-ddr-100 ...


Natürlich ist hier die Dokumentation des Unrechtsstaats hier plötzlich lückenhaft.

Und nein, das ist kein Whataboutismus.

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Nutzer6159322 | 26.10.2024 - 17:09

Um dem Eindruck entgegenzuwirken, dies habe es nur in der DDR gegeben, möchte ich auf ähnliche Vorgehensweisen in der BRD hinweisen.

Verbrechen: unverheiratet schwanger

Der Deutschlandfunk berichtet in seinem Artikel "Entrechtete Mütter - Zwangsadoptionen in der Bundesrepublik" über Familien, die ähnliches erleben mussten.

Zitat:
"Städtische Beamte entschieden - nicht die Mutter
Der jungen Mutter wird jeder Kontakt zu der Tochter verwehrt. Denn nicht sie, sondern das Jugendamt Villingen hat das Sorgerecht – von Anfang an, wie bei allen nichtehelichen Kindern in jener Zeit. Mit dem Sorgerecht besitzt das Jugendamt auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht. Städtische Beamte, nicht die Mutter, entscheiden also, wo das Kind lebt."

Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/entrechtete-muetter-zwangsadoptionen-in-der-bundesrepublik-100.html

Die Idee "staatlicher Obhut“ ist in Deutschland keinesfalls ein neues Phänomen.

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Vaccina | 26.10.2024 - 02:07

da zähle ich in meinem Diskussionszweig eine kleine Reihe vor-Jahrhundertlicher und aktueller Kinderraube zwecks Unterwerfung auf, doch die meines nächsten Nachbarn (der DDR) waren mir noch nicht bekannt.Ganz schön traurig.
Danke für Ihren Beitrag.

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