Text der Petition
Mit der Petition wird gefordert, dass die elektrische Leichtmobilität in die Verkehrspolitik einbezogen und durch Anreize gefördert wird, denn die elektrische Leichtmobilität (LEV), die 44% der Verkehrsemissionen einsparen könnte, findet in der Verkehrspolitik weder in der Infrastrukturplanung, noch bei der Förderung Berücksichtigung. Die derzeitigen gesetzlichen Vorgaben und Richtlinien sind veraltet und beziehen die unterschiedlichen LEV-Fahrzeugsegmente nicht korrekt ein.
Begründung
Das Verkehrsministerium hält die EU-Sektorenziele nicht ein.
Individuelle und sichere Fortbewegung für Jedermann
Die verschiedenen Verkehrsmittel müssen den Mobilitätsbedürfnissen der Menschen dienen, wobei den energieeffizienten, ressourcen- und klimaschonenden Fortbewegungsarten die Zukunft gehören muss. Um die Umweltziele des Klimaschutzabkommens aus Paris einhalten zu können, müssen alle motorisierten Verkehrsmittel künftig klimaneutral angetrieben werden. Dabei gilt es die verschiedenen Grundvoraussetzungen bezüglich Alter, Gesundheit und Einkommen zu berücksichtigen. Nicht jeder kann sich einen Pkw leisten und nicht jeder ist in der Lage Fahrrad zu fahren.
Die elektrische Leichtmobilität (LEV) bietet für jeden Lösungen. Daher gilt es nicht nur Fahrradinfrastruktur auszubauen, sondern weiter und offener zu denken und eine LEV-Infrastruktur zu etablieren, die alle LEV, inklusive der Radfahrer, berücksichtigt, und diesen Mobilitätsformen eine höhere Sichtbarkeit gibt.
Die Vorteile der elektrischen Leichtmobilität sind neben dem Lärm- und CO2-emissionsfreien Antrieb, der geringe Ressourcenverbrauch in der Herstellung, ein erheblich niedrigerer Energieverbrauch, der geringe Platzbedarf und die Tatsache, dass keine gesonderte Ladeinfrastruktur geschaffen werden muss, da die Fahrzeuge bzw. Akkus über eine herkömmliche Haushaltssteckdose geladen werden können. Mögliche Akkuwechselstationen könnten zudem als Energiespeicher genutzt werden.
Das Innovationscluster LEVi, der Bundesverband Strom-Mobilität e.V. und der Bundesverband Elektrokleinstfahrzeuge e.V. haben zusammen mit einigen weiteren Experten das Manifest „Verkehrswende mit elektrischer Leichtmobilität“ erarbeitet und darin konkrete Handlungsempfehlungen und Forderungen formuliert, wie die Transformation des Verkehrs unter Einbeziehung von elektrischen Leichtfahrzeugen (LEV) vorangetrieben werden kann, um die EU-Sektorenziele zu erreichen, zugleich eine sozial gerechte Mobilität zu ermöglichen und dabei lebenswertere Innenstädte zu schaffen.
Die Forderungen umfassen folgende Punkte:
• Eigene LEV-Fahrspuren für alle Fahrzeuge bis Fahrzeugklasse L7e
• Kostenfreie exklusive Stellflächen für LEV durch Pkw-Parkplatzumwidmung
• Innerstädtische LEV-Zonen
• Flächenbereitstellung für die Installation von Micro-Hubs
• Finanzielle Vergünstigungen für LEVs
• LEV-Bundesbeauftragter, LEV-Fond und LEV-Mobilitätshäuser
• LEV in der Mobilitätsbildung und Angebote von Fahrsicherheitstrainings
• Legalisierung von LEVs ohne Lenkstange mit XS-Führerschein
• Anpassung des A1 und Mofa Führerscheins
• Anheben der Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h auf 55 km/h bei L1e, L2e und L6e
Wir fordern die Bundesregierung daher auf, sich endlich dem Thema der elektrischen Leichtmobilität zu widmen, diese zu fördern und die sich daraus ergebenen ökologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Potentiale auszuschöpfen.
Die elektrische Leichtmobilität (LEV) bietet für jeden eine ressourcen- und energieschonende Umstiegsoption und könnte laut einer Studie des DLR im Mix 44% der Verkehrsemissionen einsparen. Dieses Potential muss genutzt und gefördert werden. Deshalb schließt euch dieser Petition an.
lerchenzunge | 13.12.2024 - 19:03
ich finde das Wort "Spielzeug" nicht übertrieben: es ist eine ausgesprochen aufwendige Lösung mit vielen Beschränkungen für ein Problem, für welches es schon sehr gute und einfache Lösungen gibt (zB. das Fahrrad).
Natürlich ist es kein "Kinderspielzeug".
Es ist mehr "Spielzeug" in dem Sinne, in dem ein Ferrari "Spielzeug" ist, natürlich kann man damit auch Einkaufen fahren oder zur Arbeit pendeln, aber es ist eine zugleich aufwendige und unpraktische Art dies zu tun.
Jedenfalls nichts, was der Staat unbedingt fördern müsste
Lupinal | 12.12.2024 - 09:48
@lerchenzunge | gestern - 18:00:
Also Spielzeuge ist jetzt etwas übertrieben; als Pendelfahrzeug zum täglichen Trip ins Büro oder die Uni haben sie durchaus einen handfesten Use Case.
Aber ja, sie sind dann nur der Zweit-, Dritt- oder Viertwagen, und damit hilft diese Petition nicht den Verkehr oder den Ressourcenverbrauch zu entlasten.
lerchenzunge | 11.12.2024 - 18:00
durchaus richtig!
Aber um Kei-Cars gehts es leider in dieser Petition nicht. Kei-Cars sind kleine, aber "ausgewachsene", "richtige" Autos, die keine Beschränkungen haben, die ihre Nutzen so einschränken, dass sie nur als Dritt- oder Viertfahrzeug Sinn machen. In dieser Petition geht es hingegen eher um eine Art überdachten E-Roller...
Kei-Cars gibt es auch als Vier-, zum Teil sogar als Fünfsitzer, sie kommen als Kombis (zB. Honda N-Box, derzeit der in Japan an der Spitze der Zulassungsstatistik), Vans oder Kastenwagen (zB. Daihatsu Hijet), Geländewagen (zB. Suzuki Jimny), Transporter (zB. Subaru Sambar), Sportwagen (zB. Honda S660), Cabrios (zB. Daihatsu Copen), es gibt sie mit Elektroantrieb (zB. Mitsubishi iMiEV), mit Wasserstoff-Brennstoffzelle (Toyota C+pod) und auf dem Auslandsmarkt sogar als Turbodiesel (Maruti (Suzuki) Carry)... Ja, es gibt sogar Wohnmobile auf Kei-Car Basis (wenn auch der Aufbau dann oft die Maximalmaße überschreitet). Und es gibt eine Reihe von weiteren Aufbauten für spezialisierte Einsätze, so zB. Müllwagen oder Feuerwehrfahrzeuge mit Drehleiter auf Kei-Car Basis...
Die Kei-Cars sind ausreichend motorisiert und technisch sicher ausgerüstet, um auch auf der Autobahn zumindest im LKW-Wagen Tempo problemlos mithalten zu können. Sie verfügen über moderne Sicherheitsausstattung (ABS, ESP, Airbags...)
Kurzum, es sind "richtige" Autos für alle Alltagssituationen, in Japan entfallen rund 40% aller Zulassungen auf diese Kategorie.
Das ist was ganz anderes als die in dieser Petition behandelte Fahrzeugklasse. Das hier sind im Prinzip nur Spielzeuge...
CYBERYOGI =CO=Windler | 20.11.2024 - 03:05
Strom wird nicht überwiegend aus Kohle und Fracking erzeugt. Grade ein Leichtfahrzeug lässt sich effektiver mit der häuslichen Solaranlage versorgen als irgendein 2-Tonnen-Landschiff. Akkus werden ständig weiterentwickelt und heutige Lithiumtechnologie ist bereits angezählt. Technik aus Sonne, Sand und Meer (Solar dank Silizium, Natriumakkus) ist nicht mehr so weit entfernt.
Nur die Technologie von Leichtfahrzeugen sollte im Detail weiterentwickelt werden. In "Auto Mobil" schnitten z.B. sog. Mopedautos (bis 45 km/h) bei Kollisionen katastrophal ab, obwohl der Rahmen halbwegs intakt blieb. Für fehlenden Airbag und ABS darf Gewichtslimit keine Rechtfertigung sein (gibts sogar für Motorrad; eine zentrale Platine und Sensoren sind nicht schwer), und eine Mörderspieß-Lenksäule die dem Fahrer entgegenkommt wäre durch 2 Zahnräder leicht verhinderbar.
Lupinal | 16.11.2024 - 00:50
@CYBERYOGI =CO=Windler | 13.11.2024 - 04:24:
Aber welchen Vorteil bringt da der Elektroantrieb, solange der Strom mit LNG und Importkohle produziert wird?
Und es ist nicht nur die Massen, es sind die seltenen Erden die mit Kriegen verteilt und mit Ausbeutung gefördert werden.
Völlig neue Batterie-Technologien in Marktreife?
Das kann noch eine unbestimmte Zeit auf sich warten lassen - alles was Unternehmen in dieser Hinsicht verlauten lassen klingt mehr nach stock pumping und was von Universitäten kommt ist Jahrzehnte davon entwerten.
CYBERYOGI =CO=Windler | 13.11.2024 - 04:24
Wir brauchen endlich wieder Fahrzeuge wie Citroen 2CV (hatte 18PS bei unter 600kg aus recyclebarem Blech) - in Leichtbau aber komplett auf Nützlichkeit und Reparierbarkeit optimiert, und zwar ohne totalüberwachten Onlinezwang. Ein einziger RasPi als genormtes, billig wechselbares Steuermodul wäre z.B. sinnvoll.
Akkus wiegen was, doch je schwerer der Rest wird, desto dicker wird der Motor und somit auch der Akku. Der Wahn immer breitere, schwerere und übermotorisiertere Straßenpanzen in die Welt zu setzen gehört gestoppt. Dass VW preislich längst keine Wagen fürs Volk mehr ist, und im Schland vielleicht bald massenhaft durch BYD & Co. ersetzt wird, geht es mit Benzinstinkern Made im Germany zuende. Da helfen auch keine China-Strafzölle. Irgendwann werden die Batterien spottbillig (Natrium aus Meersalz und Graphen aus deutscher Kohle) und dann kosten Stromer plötzlich 1/3 eines Verbrenners. Und solcher Vehikel kommen dann eher aus China, Japan oder Indien und stammen von irgendwelchen E-Geräteherstellern, die mit Explosionsmotoren und Getrieben nie was am Hut hatten. Platzsparende leichte Autos wie die japanischen Kei-Cars machen in der Stadt viel mehr Sinn als SUV. KFZ-Steuer und Parkgebühr gehören auch nach Raumeffizienz bemessen (gegen Platzverschwendung durch lange Motorhauben etc.). Überbreite KFZ dürfen nicht mehr als PKW gelten sondern als Sonderfahrzeug mit viel höheren Steuern, damit zugeparkte Fuß- und Radwege ein Ende finden. Auch für Albedo der Fahrzeuglacke braucht es strenge Regeln, denn schwarze Autos fressen sommers für Klimaanlage >1 Liter mehr Benzin (oder entsprechend Strom) und wer ohne in soeine Backform steigt, fährt in Saunahitze wie besoffen und bring andere in Lebensgefahr. (Für Leichtautos ohne Klimaanlage ist dies umso relevanter.)
=> Mitzeichnung
Lupinal | 12.11.2024 - 13:04
@Nutzer4902401 | 06.11.2024 - 18:24:
Das Problem ist, daß sloche Verkehrsmittel fast nur als Zweit oder Dritt-Fahrzeug brauchbar sind, und da fehlt die Garage oder das Geld.
Sie können halt nicht das Familienauto und nichtmal den Zweitwagen ersetzen; und um bei schönen Wetter Solotouren zu machen ist das Motorad einfach überlegen.
Lupinal | 12.11.2024 - 12:45
@Das Anthropische Prinzip | 06.11.2024 - 17:35:
Es gibt einen Grund, warum Heizungen und ergonomische Sitze fehlen und oft Türen optional sind: mit den schwachen Motoren und dem geringen Gewicht sind das gravierende Verbraucher und Gewichte - mit diesen bewegt man sich schon wieder in Richtung Kleinwagen.
Sie sind einfach uncooler als Moroträder, haben aber kaum mehr Nutzwert, das schränkt ihre Marktakzeptanz ein.
Lupinal | 10.11.2024 - 22:26
@Aktiv altern | 06.11.2024 - 14:23:
eBikes nachts stundenlang unbeobachtet an öffentliche Ladensäulen hängen?
In wievielen Kommunen ist das dann am Morgen noch da?
Die kleinen Akkus kann man gut am Stromnetz in der Garage, Schuppen oder Wohnung laden; aber als Puffer sind sie untauglich.
Lupinal | 10.11.2024 - 22:20
Nein,
Das scheitert schon daran, daß wir auch 2030 keinen klimaneutrales Strommix haben werden.
Ich halte die 44% auch für Wunschdenken - das LEVs nicht die Anwendungen von aktuellen Verkehrsmittel haben, werden sie primär zusätzlich als Zweit-, Dritt- oder Viertfahrzeug angeschafft und oft als Ersatz für Fahrrad oder ÖPNV eingesetzt.