Diskussion zur Petition 175756

Mich stört eher diese Aussage "werden leider regelmäßig zahlreich Verstöße gegen das Tierschutzgesetz festgestellt". Das klingt eher nach Befindlichkeit als nach nachvollziehbaren Fakten.

Sie werfen die Frage auf, ob es nicht jetzt schon möglich ist Tierbörsen zu verbieten. Natürlich ist das möglich, da die Veranstalter bei den zuständigen Behörde unter Beantwortung eines umfangreichen Fragenkatalogs, z.B zum Veranstaltungsort, zur Art und Anzahl der angebotenen Tiere und Vielem mehr eine Genehmigung beantragen müssen. Die kann ja versagt werden, oder widerrufen werden, wenn behördliche Auflagen für die Durchführung der Veranstaltung tatsächlich nicht erfüllt werden.
Die Genehmigungsbehörden orientieren sich dabei nicht nur am verbindlichen Tierschutzgesetz, sondern auch an den bereits am 1.6.2006 vom BMEL unter Beteiligung der Länder erstellten "Leitlinien zur Ausrichtung von Tierbörsen unter Tierschutzgesichtspunkten". Von Tierschutzorganisationen wird schon seit längerem beanstandet, dass diese Leitlinien , im Gegensatz zum Tierschutzgesetz , nicht verbindlich sind und dass die Durchführung der Tierbörsen nicht immer und überall nach den Empfehlungen der Leitlinien erfolgt.
Ob das so ist und zu welchen Verstößen es kommt kann ich nicht beurteilen. Allerdings wäre das Problem zu lösen, wenn die Leitlinien überarbeitet und für in allen Bundesländern für verbindlich erklärt würden. Auch eine engere Überwachung der Durchführung der Veranstaltungen kann geboten sein.
Das von der Petition geforderte generelle Verbot von Tierbörsen lehne ich ab, da das Tierwohl grundsätzlich nicht gefährdet ist, wenn die tierschutzrechtlichen Genehmigungsgrundlagen für die Veranstaltungen eingehalten werden. Ansonsten müsste man jede Hundeschau und ähnliche Tierschauen oder jedes Reitturnier auch verbieten. Dazu besteht auch unter Tierschutzaspekten erstmal keine Veranlassung.