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Petition 184681

Tierversuche

Abschaffung von Tierversuchen an Affen vom 01.08.2025

Text der Petition

Mit der Petition wird gefordert, die notwendigen Schritte einzuleiten, um Tierversuche an Affen zu beenden und die entsprechende Anpassung des EU-Rechts vorzunehmen. Die offizielle Gefährdungsstufe von Affenarten für den internationalen Handel anhand der Roten Liste einer Weltnaturschutzunion festzulegen. Versuche an Menschenaffen ausnahmslos zu verbieten. Die Förderung tierversuchsfreier Methoden und Projekte durch öffentliche Mittel jährlich um mindestens 10 Prozent zu erhöhen.

Begründung

Die EU benennt als letztendliches Ziel, dass Tierversuche „für wissenschaftliche Zwecke und Bildungszwecke vollständig zu ersetzen“ sind, „sobald dies wissenschaftlich möglich ist.“ Für eine solche angestrebte Abschaffung von Tierversuchen ist es unabdinglich, priorisierte Maßnahmen festzulegen und tierversuchsfreie Methoden strategisch zu fördern.

Eine hohe Priorität bei der Abschaffung von Tierversuchen sollten zuvorderst Versuche an Primaten haben. Am 3. Juli 2025 hat bereits das niederländische Parlament dafür gestimmt, dass das größte Affenforschungsinstitut des Landes sein staatliches Budget für tierversuchsfreie Methoden jährlich um 2 Millionen Euro erhöhen soll und ab 2030 alle staatlichen Mittel des Instituts ausschließlich für diese und nicht mehr für Tierversuche an Affen verwendet werden sollen. Obwohl Affen unsere nächsten Verwandten sind und die Art, wie sie Gefühle empfinden, der unseren sehr ähnlich ist, müssen Tausende von ihnen jährlich als Versuchsobjekte herhalten. In den meisten Fällen werden sie anschließend getötet. Dabei lassen sich Ergebnisse aus Versuchen an Affen nicht prospektiv auf den Menschen übertragen. Die Verwendung von Affen war beispielsweise für die Entwicklung marktfähiger Impfstoffe gegen menschliche Krankheiten nicht entscheidend.

Zudem überwiegen die Risiken – genannt seien hier beispielhaft Zoonosen und daraus möglicherweise resultierende Pandemien – den hypothetischen Nutzen der Tierversuche: So wurden 2023 mit Tuberkulose infizierte Langschwanzmakaken unter anderem nach Deutschland importiert. Die potenzielle Übertragung der Erreger stellt ein hohes Risiko für die menschliche Gesundheit dar.

Nicht zu vernachlässigen sind auch ethische Aspekte: Jedes Tier hat seine eigene Persönlichkeit. Die Leidensfähigkeit von Affen entspricht der von Menschen. Affen haben ein komplexes Sozialleben, ausgeprägte intellektuelle Fähigkeiten und ein unglaubliches Gedächtnis. Sie verfügen über ein Ich-Bewusstsein und gebrauchen verschiedene Arten von Werkzeug. Zudem besitzen sie ein Gespür für Fairness und ein ausgeprägtes Empathie-Empfinden. Sie haben genau wie wir soziale und emotionale Bedürfnisse. Makaken – die am häufigsten in Versuchen verwendeten Affen – sind zutiefst soziale Wesen, die eine komplexe Sozialstruktur und Kommunikation aufweisen.

Trotz allem werden jährlich noch immer über 1.600 Affen für Versuche verwendet. Von diesen Affen stammten 2023 über 1.300 Tiere aus Nicht-EU-Ländern. Zum Vergleich: Nur 171 Tiere wurden von registrierten Züchtern innerhalb der EU bezogen.

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