Herzlich Willkommen auf den Internetseiten des Petitionsausschusses des deutschen Bundestages. Jedermann hat die Möglichkeit, Bitten oder Beschwerden an den Deutschen Bundestag zu richten.

Um direkt zu entsprechenden Bereichen zu springen verwenden Sie die Sprungmarken wie folgt:

Auf dem Bild sehen Sie ...

Petition 184909

Arbeitszeit

Beibehaltung der gesetzlich verankerten täglichen Höchstarbeitszeit von 8 Stunden (§ 3 ArbZG) vom 07.08.2025

Text der Petition

Mit der Petition wird gefordert, dass die Bundesregierung die gesetzlich verankerte tägliche Höchstarbeitszeit von 8 Stunden (§ 3 ArbZG) beibehält und keine Änderungen am Arbeitszeitgesetz vornimmt, die eine Ausweitung auf 12-Stunden-Tage durch flexible Wochenarbeitszeitmodelle ermöglichen würden.

Begründung

Die geplante Reform des Arbeitszeitgesetzes sieht vor, die tägliche Begrenzung der Arbeitszeit auf acht Stunden nach Paragraf 3 Arbeitszeitgesetz zugunsten einer wöchentlichen Höchstarbeitszeit von 48 Stunden zu verändern. Diese Flexibilisierung würde bedeuten, dass künftig auch Zwölfstundentage rechtlich zulässig wären, wenn die durchschnittliche Wochenarbeitszeit nicht überschritten wird.

Die Bundesregierung argumentiert mit wirtschaftlicher Flexibilität und europarechtlicher Vereinbarkeit. Tatsächlich würde eine solche Änderung jedoch den bestehenden Arbeitsschutz deutlich schwächen. Zahlreiche arbeitswissenschaftliche Studien zeigen, dass Arbeitszeiten über acht Stunden pro Tag das Risiko für körperliche und psychische Erkrankungen, insbesondere Burnout und kardiovaskuläre Belastungen, signifikant erhöhen. Auch die Unfallwahrscheinlichkeit am Arbeitsplatz steigt mit zunehmender Arbeitsdauer.

Der Achtstundentag ist ein zentrales Element des deutschen Arbeitsschutzes. Er wurde historisch eingeführt, um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor Überlastung, Überforderung und Ausbeutung zu schützen. Eine Ausweitung der täglichen Arbeitszeit ist aus Sicht des Gesundheitsschutzes und der sozialen Gerechtigkeit nicht vertretbar.

Besonders betroffen wären Berufsgruppen mit ohnehin bereits hoher Belastung und geringem Mitspracherecht bei der Gestaltung ihrer Arbeitszeiten. Dazu gehören unter anderem Beschäftigte im Gesundheitswesen, im Bildungsbereich, im Einzelhandel, in der Logistik und in der öffentlichen Verwaltung. Viele dieser Menschen arbeiten bereits heute am Belastungslimit. Eine gesetzlich erlaubte Ausweitung der Arbeitszeit ohne klare Schutzmechanismen würde die Situation zusätzlich verschärfen.

Die angestrebte Neuregelung stellt einen Rückschritt im Arbeitsrecht dar und widerspricht dem Sozialstaatsprinzip nach Artikel 20 des Grundgesetzes. Eine moderne Arbeitszeitpolitik muss auf den Schutz der Beschäftigten, die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie langfristige Arbeitsfähigkeit ausgerichtet sein. Es braucht keinen weiteren Druck, sondern faire und gesundheitsgerechte Rahmenbedingungen.

Diese Petition soll mit breiter öffentlicher Unterstützung ein deutliches Zeichen an den Bundestag senden: Der Achtstundentag darf nicht aufgeweicht werden. Wir fordern den Erhalt der bisherigen Regelung im Arbeitszeitgesetz und lehnen jede Ausweitung der täglichen Arbeitszeit entschieden ab.

Startbeitrag für neuen Diskussionszweig schreiben