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Petition 190059

Urlaub von Arbeitnehmern

Anspruch auf Sonderurlaub bei Bahnreisen über eine Entfernung von mindestens 1.000 Kilometern vom 06.11.2025

Text der Petition

Mit der Petition wird gefordert, Bahnreisen über eine Entfernung von mindestens 1.000 Kilometern gezielt zu fördern, indem ein Anspruch auf Sonderurlaub für die erforderliche Reisezeit sowie steuerliche und finanzielle Anreize für private und dienstliche Bahnreisen eingeführt werden.

Begründung

Bahnreisen verursachen im Vergleich zum Flugverkehr deutlich weniger CO₂-Emissionen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Auf langen Distanzen ist die Bahn jedoch zeitlich im Nachteil, da Reisezeiten im innerdeutschen und europäischen Fernverkehr oft ein Vielfaches der Flugzeit betragen. Dieser Zeitfaktor führt dazu, dass viele Menschen trotz ökologischer Überzeugung weiterhin das Flugzeug wählen.

Um die Bahn als klimafreundliches Verkehrsmittel auch für große Entfernungen attraktiver zu machen, sollten gezielte Anreize geschaffen werden. Ein zentrales Instrument könnte ein Anspruch auf Sonderurlaub für Reisetage sein. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die eine Bahnreise über mindestens 1.000 Kilometer unternehmen, könnten damit einen Ausgleich für die zusätzliche Reisezeit erhalten, ohne ihre regulären Urlaubstage zu verlieren. Der Sonderurlaub würde ähnlich wie der Bildungsurlaub beantragt und an einfache Nachweise, etwa Buchungs- oder Fahrkartenbelege, geknüpft werden.

Auch Selbständige und Freiberufler sollten von einer solchen Regelung profitieren. Da sie keinen Anspruch auf bezahlten Urlaub haben, könnte die Förderung für sie in Form steuerlicher Vergünstigungen, Reisekostenpauschalen oder Zuschüsse ausgestaltet werden. So würde auch dieser Personengruppe ermöglicht, sich bewusst für die Bahn zu entscheiden, ohne wirtschaftliche Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.

Ergänzend könnten weitere finanzielle und steuerliche Anreize die Attraktivität langer Bahnreisen erhöhen. Für Privatpersonen wären etwa eine teilweise steuerliche Absetzbarkeit denkbar, die nachhaltige Mobilität honoriert. Unternehmen könnten bei Geschäftsreisen steuerliche Vorteile erhalten, wenn sie anstelle des Flugzeugs die Bahn wählen. Dadurch entstünde ein doppelter Effekt: Die Wirtschaft würde aktiv zur CO₂-Reduktion beitragen, während klimafreundliche Geschäftsreisen erleichtert würden.

Da Bahnreisen über 1.000 Kilometer in der Regel grenzüberschreitend sind, würde eine solche Förderung zugleich die Vernetzung zwischen europäischen Metropolen und Regionen stärken und den Ausbau internationaler Bahnverbindungen begünstigen, insbesondere in Bezug auf Deutschland als ein dicht besiedeltes Land mitten in Europa mit zahlreichen Nachbarländern. Dies stünde im Einklang mit den Bemühungen um eine Verkehrswende im Personenfernverkehr.

Mit der vorgeschlagenen Förderung würden Bahnreisen über große Entfernungen wieder zu einer realistischen Alternative zum Flugzeug. Sie würde nicht nur den CO₂-Ausstoß senken, sondern auch das Bewusstsein fördern, dass nachhaltiges Reisen möglich und gesellschaftlich erwünscht ist. Die Einführung eines Sonderurlaubsanspruchs als Ausgleich für zeitliche Nachteile und ergänzende steuerlicher Anreize wären ein einfacher, aber wirkungsvoller Schritt hin zu einer klimafreundlicheren Mobilitätspolitik.

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