Text der Petition
Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass an Brustkrebs erkrankten Frauen, hocheffiziente Genexpressionstest bei der Diagnostik zur Verfügung stehen!
Begründung
Jährlich erkranken über 70.000 Frauen an Brustkrebs. Viele von ihnen werden eine Chemo durchlaufen müssen. Vielen dieser Frauen könnte eine Chemo weiterhin erspart werden.
Bei der Entscheidung ob Chemo ja oder nein, stehen mittlerweile hochentwickelte Tests zur Verfügung.
Genexpressionstests haben sich in den letzten Jahren zu einer wichtigen diagnostischen Methode in der Pathologie bei der Diagnose Brustkrebs entwickelt.
Nach Expertenschätzungen werden sie es ermöglichen, jedes Jahr allein in Deutschland ca. 12.000 bis 15.000 weniger Brustkrebspatientinnen als bisher mit einer überflüssigen und belastenden Chemotherapie zu behandeln, ohne dabei ihre Prognose zu verschlechtern.
Leider hat der Bewertungsausschuss trotz Einsprüche renommierter Ärzte, Experten und Fachkliniken beschlossen, dass ab dem 01.10.2013 gesetzlich versicherten Frauen diese Tests nicht mehr zur Verfügung stehen und dieser wichtige Bestandteil der Diagnostik aus dem Leistungskatalog EBM gestrichen wurde.
Ältere, bislang gültige Tests, erlauben es Ärzten nicht, eine objektive Beurteilung darüber zu stellen, wie weit Frauen einen Nutzen aus einer Chemotherapie erzielen können.
Diese neuen Tests stellen für Ärzte ein wichtiges Instrument dar, betroffene Frauen wesentlich besser beraten und individueller behandeln zu können als wie in der Vergangenheit.
Ihnen im besten Fall eine Chemotherapie ersparen zu können, ohne dass die von Brustkrebs betroffene Frau fürchten muss, weniger gut therapiert zu werden.
Einige dieser Tests besitzen laut Analyse der Arbeitsgemeinschaft gynäkologische Onkologie den höchsten wissenschaftlich-klinischen Evidenzgrad.
Von Brustkrebs betroffene Frauen sind der Ansicht, dass es unabdingbar ist, dass zukünftig von Brustkrebs betroffenen Frauen auch in Zukunft diese vielfach renommierten Genexpressionstests zur Verfügung stehen sollten – Frauen eine Chemo erspart bleiben sollte wenn dies möglich ist, um ihnen ein gesünderes Überleben nach dem Krebs zu ermöglichen. Diesen Frauen kann großes, unnötiges Leid erspart werden.
Fünf Prozent der Betroffenen aus der Gruppe von 12.000 bis 15.000 Frauen, denen man mit den bisherigen älteren Tests von einer Chemo abraten würde, da sie vermeintlich an einem weniger aggressiven Tumor erkrankt sind, empfiehlt man mit Hilfe der neueren Tests doch zu einer Chemo, da ihre Tumordaten zwar weniger aggressiv erscheinen mögen, aber eben doch dazu neigen, früh zu metastasieren. Ihnen könnte diese Art von Test ihr Leben auf lange Sicht retten.
Jeder gesetzlich versicherten Frau sollte auf Grund dessen, das Recht an Genexpressionstest im Falle einer Brustkrebsdiagnose, offen stehen dürfen.
Genexpressionstests helfen unter anderem dabei, hohe Kosten im deutschen Gesundheitswesen einzusparen. Jährlich geschätzte 100 Millionen Euro.
Somit ist dies ein Thema für jeden von uns.
Angenommen, die Chemo schlägt mit 8000€ zu buche. Der Test kostet 1000€. Würde der Test jede 6. Chemo überflüßig machen, wäre der Test vorteilhaft. Wäre es nur jede 9., so wäre das Testen teurer als die Chemo.
In diesem Fall muss man darauf verweisen, dass es jedem Bürger frei steht, diesen Test selbst zu bezahlen, oder aber sich privat Zusatz zu versichern.
Nutzer1895470 | 04.10.2013 - 20:13
Geld, Geld und Geld??? Wir müssen nicht beweisen, dass Kosten eingespart werden! Wir müssen nur dafür sorgen, dass die Gelder, welche den Krankenkassen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern zur Verfügung gestellt werden, jenen helfen, die diese Hilfe brauchen. Und wenn ein Test das Leid von nur einer Frau von Hundert lindert, dann sollten wir ihn bezahlen! Geht doch mal in die Gebäude von einer der grossen GKV´s,! DAS SIND PALÄSTE! Da seht ihr wofür Geld ausgegeben wird!
Randberliner | 26.09.2013 - 00:53
Wenn ich mal an einem Zeitungsstand meinen Blick über die Titelseiten der vielen bunten Illustrierten schweifen lasse, springt es mir immer wieder ins Auge: Wieder mal jemand an Krebs erkrankt oder bereits verstorben. Und die nackte Angst , dass es einen auch selbst treffen könnte. Eben auch bei den Promis, die sich oftmals das Beste und Teuerste leisten können. Hier bestünde eigentlich noch jede Menge Forschungsbedarf. Vielleicht sind auch schon welche auf dem richtigen Weg, doch einigen anderen passt das nicht. Oder?
r_schneider | 25.09.2013 - 23:28
Genau das ist der Gedankenfehler.
Sollen wir jetzt anfangen bei allen Menschen über 90 die Geräte abzuschalten? Könnte sein sie Sterben morgen an was ganz anderem.
Die Defibrillatorren überall in den Fußgängerzonen abhängen weil die Wahrscheinlichkeit zu gering ist einen Millionär mit hohen Beiträgen in der Solidargemeinschaft zu retten?
Dem Obdachlosen die Behandlungen verweigern?
Im Zivildienst bin ich im Rettungsdienst tätig gewesen. Dort hab ich eine Dame vom Medizinischen Dienst erlebt die einer Patientin eine Dekubitus Matratze nicht genehmigte, weil sie noch nicht Wundgelegen war.
Leider verliere ich immer mehr den Glauben an unsere Solidargemeinschaft! Vorallem bei solchen Postings!
Prinzessin uff´m Bersch | 25.09.2013 - 18:38
Frau Eva Schumacher Wolf,
sie sprechen mir aus der Seele und bringen die Fakten wie sie sind wunderbar auf den Punkt!
Ich gehöre zu den jungen Krebspatientinnen die mitten aus dem Leben mit der Diagnose gerissen wurde. Meine Diagnose hat mir selbst im besten Fall keine Wahl, ob Chemo ja oder nein, gestellt!
Die Chemo habe ich als meinen Lebensretter betrachtet. Die Spätfolgen sind gravierend, viele Folgekosten werden von der KK nicht übernommen. Dennoch versuche ich mein Bestes im täglichen Einerlei...
Aber gerade weil ich weiß, wie schwer es ist eine Chemo durchzustehen, mit all den Nebenwirkungen und Spätfolgen, setze ich mich dafür ein, dass einem Teil der Frauen, die in diesen Tagen ihre Diagnose Brustkrebs erhalten, ihnen die Möglichkeit offen steht, möglichst differenzierte Tests im Vorfeld der Diagnostik durchlaufen zu können, um ihnen eine alles abverlangende Chemo ersparen zu können. Jede betroffene Frau, die von diesen Tests profitieren könnte, sollte diese Chance nutzen dürfen.
Mit herzlichen Grüßen
Nicole Kultau
Schumi-Wulf | 25.09.2013 - 17:52
Krebs kündigt sich leider nicht an. Einmal erkrankt, kommt man nie mehr in eine private KV, auch Zusatzversicherungen sind nicht mehr möglich. Den Test können nur Frauen selbst bezahlen, die das nötige Kleingeld dafür haben. Eine Krebserkrankung bedeutet aber häufig auch erhebliche finanzielle Einbußen durch Verdienstausfall und Kosten für andere Therapien, Perücken, Spezialwäsche, usw., was auch häufig nicht von der GKV bezahlt wird. Genexpressionstest dürfen nicht ein Privileg der privatversicherten und vermögenden Frauen sein!!!
8.000 Euro sind ferner nicht realistisch, das reicht nicht einmal für die Medikation selbst. Dazu kommt die Behandlung von Nebenwirkungen und Spätfolgen sowie ein erheblicher Krankenstand, der letztlich auch von der Solidargemeinschaft finanziert wird.
Ganz nebenbei - auch wenn das leider niemanden zu interessieren scheint - ist die Chemotherapie für die Frauen eine Fahrt in die Hölle. Darunter leiden nicht nur die Frauen, sondern insbesondere auch die Kinder, die bei Brustkrebspatienten häufig noch sehr klein sind. Wie traurig, dass dieses Argument nur am Rande erwähnt werden darf, weil wir ja in erster Linie beweisen müssen, dass Geld gespart werden kann.
Eva Schumacher-Wulf, Chefredaktion, Mamma Mia! Das Brustkrebsmagazin
Frau Weed MD | 25.09.2013 - 16:19
oh das ist aber ein schöner gedanke, dass eine chemo eine wirksamkeit von 80% haben kann! ich glaube, dann würde kaum jemand so einen test brauchen.
ich hatte das eben schon geschrieben: geld kann in diesem zusammenhang kein argument sein! die solidargemeinschaft spart am ende. erheblich!
zitat: "Patientinnen, die sich diesen Test nicht leisten können, werden dann unnötigen Risiken ausgesetzt, kritisiert auch die Frauenärztliche Bundesakademie. Darüber hinaus werde das Gesundheitssystem mit durchschnittlich 12.000 Euro pro Chemotherapie belastet und darin seien nicht einmal die Kosten für die Behandlung von Nebenwirkungen enthalten. Würde hingegen zunächst getestet werden, ließen sich "hochgerechnet fast 100 Millionen Euro im Jahr effektiv einsparen", so Kiechle. Eine Zahl, die jetzt durch eine Studie von Forschern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beim IMPAKT-Brustkrebskongress in Brüssel bestätigt wurde. "
(Quelle: http://www.rtl.de/cms/news/rtl-aktuell/40-prozent-der-chemotherapien-sind-ueberfluessig-abhilfe-durch-neuen-brustkrebstest-2f92c-51ca-14-1539414.html)
was unsere solidargemeinschaft gerade finanziert, sind hochdosierte zellgifte, die oft mehr schaden als nutzen....in erster linie den frauen, aber eben AUCH der solidargemeinschaft, wenn man es von dieser seite betrachtet. gesundheit würde sich hier auch noch rechnen, ist das nicht herrlich?
Der_Max | 25.09.2013 - 16:01
Moment mal - immer wieder der gleiche Denkfehler: Nur, weil eine Behandlung nicht durch die Gesetzlichen Kassen bezahlt wird, heißt das ja nicht, dass sie nicht gemacht werden darf.
Insofern muss man die Frage darauf reduzieren, ob und inwieweit die Solidargemeinschaft denn verpflichtet sein soll, der einzelnen Frau, auch ungeachtet ihres Einkommens und Vermögens, diese Anwendung (die ja noch nicht mal eine Behandlung ist) zu finanzieren.
Ich halte es nicht für falsch, auch den betroffenen Frauen als Frage zu stellen:
"Angenommen, Sie hätten 25.000 € auf der Hohen Kante. Die Chemo kostet 18.000 € und hat eine Wirksamkeit von 80%. Sie können aber auch einen Gentest vorschalten. Der kostet 1.800 € und wird mit 40% Wahrscheinlichkeit ergeben, dass Sie auf die Chemo verzichten können. Aber in der überwiegenden Zahl der Fälle wird danach doch noch die Chemo fällig. Was möchten Sie tun?"
(die Beträge habe ich aus den anderen Zuschriften der hiesigen Diskussion)
Nur, weil die Behandlung durch die Kassen bezahlt wird, ändert sich ja nichts an den realen Kosten, sondern nur der Bezahl(-um-)weg. Ich halte es für falsch, wenn so getan wird, als stünden der Solidargemeinschaft unbegrenzte Mittel zur Verfügung. Nein - Gesundheit muss sich auch rechnen, so bitter das auch ist.
sconny | 25.09.2013 - 14:20
so eine Antwort kann auch nur von jemandem kommen, der selbst NICHT an Krebs erkrankt ist.
Schon mal eine Chemo gemacht und die dadurch entstandenen Nebenwirkungen und Spätfolgen "geniessen" dürfen???
Wohl kaum.
Sollte es (was ich nicht hoffe) jedoch jemals so weit kommen, sprechen wir uns wieder.
Frau Weed MD | 25.09.2013 - 13:04
geld ist hier kein gegenargument. man spart enorm mit den tests! sie kosten etwa 1.800 euro. eine chemo mindestens 12.000. 60% der getesteten frauen können auf die chemo verzichten. macht unterm strich über 100 MIO (!) euro im jahr, die hier gespart werden können.
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Bitte beachten Sie die Richtlinie.
im text steht 40%.....das ist auf alle gerechnet. aber nicht für alle kommt der test infrage. 60% sind es dann von denen für die der test infrage kommt.
Ylander | 25.09.2013 - 12:48
M.E. fehlen in Ihrer Kalkulation die beträchtlichen Neben-/Spätwirkungen der Chemotherapie