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Diskussion zur Petition 55245

Tarifvertragsrecht

Einstellung der Arbeiten zur Gesetzgebung für die Tarifeinheit vom 08.10.2014

Diskussionszweig: absolut keine Notwendigkeit - aktuelles Beispiel DB - GDL, EVG, ohne Gewerkschaft

Nutzer1909254 | 11.11.2014 - 12:42

absolut keine Notwendigkeit - aktuelles Beispiel DB - GDL, EVG, ohne Gewerkschaft

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Mitzeichnung aus mehreren Gründen.

die derzeitigen Hetzkampagne gegen die GDL hat meiner Ansicht nach mehrere Rote Linien überschritten.
Da mir die Bedingungen von Lokführern und Zugbegleitern teilweise bekannt sind habe ich vollstes Verständnis für die aktuellen Streiks.

Wenn so wenige schlecht bezahlte Mitarbeiter mit ungünstigen Arbeitszeiten und -bedingungen in wenigen Streiktagen so hohe Verluste für den Betrieb bedeuten und angeblich die gesamte Deutsche Wirtschaft gefährdet wird ...
- dann scheinen diese wenigen streikenden Mitarbeiter doch mind. genauso wichtig zu sein wie die paar Leute in der Konzernleitung. Von daher hätte von mir aus auch jeder Lokführer und Zugbegleiter ein jährliches Millionengehalt verdient.


Wenn eine Gewerkschaft Mitglieder unterschiedlicher Berufsgruppen hat soll diese auch weiterhin für ihre Mitglieder streiten und streiken dürfen, nicht nur die Gewerkschaft mit den prozentual meisten Mitgliedern einer Berufsgruppe, zumal auch heutzutage viele gar nicht mehr in einer Gewerkschaft sind.
Die Ausrichtungen der Gewerkschaften sind auch unterschiedlich, zB

A) Die GDL hat Lokführer (rund 90%) und Zugbegleiter (rund 30%)
- höhere Löhne dafür weniger Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, 13. Monatsgehalt, ...
(finde ich persönlich sinnvoller da Arbeitnehmerfreundlich, da hier nicht schnell etwas gekürzt werden kann, und auch später Rente und ALG höher sind)

B) Die EVG hat Lokführer (rund 10%) und Zugbegleiter (rund 70%)
- geringere Löhne dafür mehr Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, 13. Monatsgehalt, ...
(Arbeitgeber- und Regierungsfreundlich da hier einiges gekürzt werden kann und später die Sozialsysteme zu Lasten der Arbeitnehmer entlastet werden. Kein Wunder, dass sich die EVG, Arbeitgeber und Regierung gut verstehen)

C) Dann gibt es auch noch Lokführer und Zugbegleiter ohne Gewerkschaft
- diese können sich soweit ich es mitbekommen haben frei für einen der Tarifverträge entscheiden

Was soll daran zu komplex zu sein um das in der Lohn- und Personalabteilung nicht bewältigen zu können?

Wenn es andere Konzerne schaffen Festangestellte, Zeit- und Leiharbeitnehmer, Werkverträge, Subunternehmer, Scheinselbständige, Outgesourcte, ... in einem Betrieb zu haben und zu vergüten sollte die DB auch in der Lage sein die paar unterschiedlichen Tarifverträge mit den heutigen IT-Möglichkeiten zu bewältigen.
Jeder Zugfahrplan, Fahrkartenpreise der unterschiedlichen Strecken, Vergünstigungen, Monatstickes, Jahrestickets, Jobtickets, DB-Bahnkarten, ...
sind wesentlich komplexer als ein paar unterschiedliche Tarife in einem Betrieb für die gleichen Berufsgruppen.

Die Begründung der DB, dass unterschiedliche Tarife für gleiche Berufsgruppen zu komplex wäre und zu Spannungen unter den Mitarbeitern führen würden sind absurd und Nebelkerzen.

Vor kurzem wurde in eine Talkshow auch auf die Besetzung des Aufsichtsrates hingewiesen, Bundestag und Ministerien zusammen mit Mitgliedern der EVG haben schon annähernd die Hälfte des Aufsichtsrats. An Stelle der EVG würde ich mich bei dieser Konstellation doch etwas zurückhalten, schliesslich möchte die EGV auch für alle Berufsgruppen ihrer Mitglieder verhandeln und notfalls dafür streiken.

Wenn nur noch Gewerkschaften für Berufsgruppen mit den meisten Mitgliedern verhandeln / streiken dürfen ist dies eine gesetzliche Abschaffung des Streikrechts durch die Hintertür.
Dann können wir gleich eine Gewerkschaft pro Berufsgruppe "staatlich" festlegen.
Zitat: von --
http://www.deutschebahn.com/de/konzern/konzernprofil/aufsichtsrat.html


Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG
Mitglieder des Aufsichtsrates der Deutschen Bahn AG

Zehn Mitglieder werden von der Hauptversammlung der Aktionäre gewählt. Zehn Mitglieder werden von den Arbeitnehmern gewählt. Die Bundesrepublik Deutschland ist alleiniger Aktionär. Aufsichtsratsvorsitzender ist Prof. Dr. Dr. Utz-Hellmuth Felcht.

Prof. Dr. Dr. Utz-Hellmuth Felcht , DB AG
Deutsche Bahn AG
Prof. Dr. Dr. Utz-Hellmuth Felcht
Vorsitzender des Aufsichtsrats
München
Alexander Kirchner*
Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates
Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG)

Runkel


Anteilseignervertreter

Dr.-Ing. Dr. h.c. Jürgen Großmann
Gesellschafter der Georgsmarienhütte Holding GmbH
Hamburg

Dr. Jürgen Krumnow
Ehem. Mitglied des Vorstandes
Deutsche Bank AG
Wiesbaden

Dr. Knut Löschke
Unternehmer-Berater
Leipzig

Kirsten Lühmann
Deutscher Bundestag
Berlin

Michael Odenwald
Staatssekretär im Bundesministerium für
Verkehr und digitale Infrastruktur

Berlin

Dr. Thomas Steffen
Staatssekretär im
Bundesministerium der Finanzen

Berlin

Christoph Dänzer-Vanotti
Ehem. Personalvorstand E.ON AG
Essen

Dr.-Ing. E.h. Dipl.-Ing. Heinrich Weiss
Vorsitzender des Aufsichtsrates SMS GmbH
Meerbusch

Brigitte Zypries
Parlamentarische Staatssekretärin im BMWi
Berlin


Arbeitnehmervertreter

Jürgen Beuttler*
CIO Fernverkehr
Compliance Officer Fernverkehr
DB Fernverkehr AG
Wiesbaden

Jörg Hensel*
Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates
DB Schenker Rail Deutschland AG
Vorsitzender des Spartenbetriebsrates
DB Mobility Logistics AG
Hamm

Klaus Dieter Hommel*
Stellvertretender Vorsitzender der
Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG)

Frankfurt am Main

Ludwig Koller*
GBR-Vorsitzender DB Fernverkehr
Karlsruhe

Vitus Miller*
Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates
Regio/Stadtverkehr
Stuttgart

Fred Nowka*
Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates
DB Netz AG
Glinzig

Mario Reiß*
Mitglied des Betriebsrates
DB Schenker Rail Deutschland AG
NL Süd-Ost
Süptitz

Regina Rusch-Ziemba*
Stv. Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG)
Hamburg

Jens Schwarz*
Vorsitzender des Konzernbetriebsrates
Deutsche Bahn AG
Chemnitz

* Arbeitnehmervertreter

Letzte Aktualisierung: 06.11.2014
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