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Diskussion zur Petition 71494

Freiwillige Gerichtsbarkeit

Kein Anwaltszwang bei Familiengericht auch in Vermögens- und Unterhaltsangelegenheiten vom 10.05.2017

Diskussionszweig: Es geht nicht um ein Anwaltsverbot

A_Wiggins | 25.07.2017 - 13:29

Es geht nicht um ein Anwaltsverbot

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Anwälte haben durch die neuen Auslegungen des Bundesverfassungsgerichtes zum § 193 StGb praktisch Narrenfreiheit. Das bedeutet, dass sie vor Gericht straffrei bewusst und wissentlich falsche Tatsachenbehauptungen aufstellen dürfen.

Das Problem ist aber, dass der gegnerische Anwalt wiederum durch die Kammer daran gehindert wird, Maßnahmen gegen diese bewussten falschen Tatsachenbehauptungen (wie eine Anzeige wegen Prozessbetruges) gegen den Kollegen stellen zu dürfen.

Alleine die Behauptung, es handelt sich um eine falsche Tatsachenbehauptung kann von der Kammer mit einer Rüge bestraft werden.
Müssen Sie also einen Anwalt beauftragen (Anwaltszwang), verlieren Sie den Schutz vor Betrügern aus der Anwaltschaft.
Durch die Petition soll der Schutz der Bürger vor dieser Rechtlücke, die durch die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes erzeugt wurde, wieder erhöht werden.

Um sich die Folgen einer solchen Rechtsprechung einmal anzusehen, können Sie sich zwei dieser Urteile ansehen:
Amtsgericht Bremen (Nr.: 23 C 0091/13 vom 29.05.2013)
Amtsgericht Hamburg (Az.: 7C C 3/11)

Bedenken Sie bei einem Rechtsstreit, dass Honorare frei entschieden werden: Wenn Sie also falsch parken und gegen das Ticket vorgehen wollen, ist der Streitwert nicht das Ticket und nicht etwa der Wert des Wagens.
Analog streiten Sie sich bei einer Erbschaft um die Aufteilung eines Erbscheins von 200 €, nicht um das Haus von 400.000 €. Wobei die Erbmasse sich je nach Erblasser und Anspruch auch nur auf die Hälfte des Hauses bezieht.

Solange also der Sachverhalt von den Anwälten bewusst falsch dargestellt wird - durch die Möglichkeit der freien Entscheidung - muss der Anwaltszwang weg.

Denn bei der Festlegung des Streitwertes sind sich die Anwälte einig, weshalb das Gericht gezwungen ist, diesen Wert auch zu übernehmen.

Ohne Anwaltszwang können Sie darauf Einfluss nehmen.
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