Text der Petition
Mit der Petition wird gefordert, die vor der Küste Rügens geplanten zusätzlichen LNG-Terminals nicht in das LNG-Beschleunigungsgesetz aufzunehmen. Die für dieses Vorhaben mithin notwendige Gesetzesänderung ist strikt abzulehnen. Falls entgegen der hier vertretenen Meinung das Vorhaben bereits durch die bisherige Fassung des Gesetzes abgedeckt ist, wird der Gesetzgeber zu einer entsprechenden Korrektur aufgefordert.
Begründung
Direkt vor der Küste Rügens, in direkter Nachbarschaft zum Biosphärenreservat Südost-Rügen soll nach Plänen der Bundesregierung und einer Firma das größte Off-Shore LNG-Terminal Europas entstehen.
Mit der Ausweitung des Geltungsbereiches, der Verlegung einer weiteren über 38 km langen Pipeline durch den Greifswalder Bodden sowie der Errichtung und dem Betrieb der beiden geplanten Off-Shore LNG-Terminals sind erhebliche Störungen und massive Eingriffe in eines der sensibelsten Öko- und Tourismussysteme Europas verbunden. Das Projekt wird eine dauerhafte Beschädigung des Ökosystems und der Lebensgrundlagen der Menschen auf Rügen zur Folge haben. Die Belastungen wären gewaltig und vordringlich gegen die Verpflichtungen von Umwelt- und Naturschutz gerichtet. Zu befürchten sind zum Beispiel:
- massive Lärmemissionen direkt vor dem UNESCO Biosphärenreservat Südost-Rügen
- erhebliche Störungen eines der wichtigsten Laichgründe des Ostseeherings verbunden mit der Gefahr des vollständigen Aussterbens des Ostseeherings
- erhebliche Störungen im umgebenden Europäischen Vogelschutzgebiete
- technologisch bedingte erhebliche Verschmutzungen der Küstengewässer durch das zur Reinigung der Aggregate verwendete Chlor
- Störung der Küstenfischerei
Mitten in einem derart sensiblen Naturraum eine maritime Industrieanlage solchen Ausmaßes zu errichten und damit nicht nur zeitweise, sondern zum Teil auch dauerhafte, irreparable Schäden an einem der bedeutendsten Ökosysteme (insbesondere u. a. Fischbestände und der noch jungen Robbenpopulation) in Kauf zu nehmen, ist nicht vertretbar.
Zudem wurde bislang weder durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz noch durch den Vorhabenträger nachvollziehbar dargelegt, dass es der Kapazitäten der Anlage zur Sicherstellung der Energieversorgung in Deutschland zusätzlich zu den bereits realisierten und geplanten Anlagen überhaupt bedarf. Auch der Antwort der Bundesregierung mit BT-Drucksache 20/5170 auf die kleine Anfrage BT-Drucksache 20/4867 ist eine solche zwingende Notwendigkeit nicht zu entnehmen.
Das Projekt gießt die Abhängigkeit von fossilem Gas bis weit in die 2040er Jahre in Zement und ist mit der für 2045 gesetzlich verankerten Klimaneutralität und dem Pariser Klimaabkommen nicht vereinbar. Zudem ergeben sich Kollisionen mit dem deutschen Klimaschutzgesetz (KSG) sowie dem Klimabeschluss des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) und Art. 20a Grundgesetz.
Wenn hier eine ggf. auf mehrere Jahrzehnte der Nutzung ausgelegte Anlage errichtet werden soll (bis 2042), kann die kurzfristige Sicherung der Energieversorgung kein ausreichendes Argument sein. Kurzfristige Lösungen dürfen ebenso keinen dauerhaften Schaden an Natur, Umwelt und unserer Gesellschaft anrichten.
Die notwendige Beschleunigung der Energiewende in der Folge des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine wird nur mit den Menschen gelingen, nicht ohne und erst recht nicht gegen sie.
Das ist fast 4 mal soviel wie hier gefordert wird.
Leider wird das hier nicht anerkannt, obwohl es die Meinung einer breiten Masse widerspiegelt.
Wieso läuft es hier so langsam?
Nutzer5351712 | 05.04.2023 - 23:33
Es ist richtig, das über change.org Unterschriften gesammelt werden können. Leider können diese nicht nachvollzogen werden von der Behörde. Ich habe bereits
auch diese Erfahrung gesammelt. Zu gewissen Anliegen müssen Sammelpetitionen erstellt werden, bei Bürgerversammlungen, bei Vereinen. Auch dem Landtag könnt Ihr eine Sammelpetition einreichen 1000 Unterschriften reichen da schon aus, um dem Thema Gewicht zu geben. Gegenvorschlag machen, die eine Alternative darstellt.
Nutzer486998 | 05.04.2023 - 22:20
Wenn Euch Rügenern Flora und Fauna so wichtig sind, na dann sperrt Eure Insel doch für Touristen! Das würde Flora und Fauna wesentlich mehr helfen! Aber es geht nicht um Flora umd Fauna, sondern es geht einzig und allein ums Geld, das die Touristen da lassen sollen! Da ist man dann gerne mal unsolidarisch und lehnt die Beteiligung an der Lösung der Gasversorgungsprobleme ab.
Bigsamurai | 05.04.2023 - 01:55
Ich habe selten, besser gesagt noch nie, erlebt, dass es einem so kompliziert und zeitaufwendig gemacht wird, hier eine gültige Unterschrift zu setzen.
Ein Schelm, wer das Böses denkt...
NetteOma | 04.04.2023 - 15:20
Möglicherweise kann man durch dieses Verwirrspiel, wenn es eines sein sollte, das Ergebnis in eine falsche, von den Petenten nicht gewollte, Richtung steuern. Es kann doch nicht sein, dass man zwei Ergebnisse zu einem zusammenfassen möchte. Über 200.000 Unterschriften bei Change.org sind ein beredtes Bespiel für eine ablehnende Haltung zu dem Vorhaben, vor Rügen ein Terminal zu installieren und damit Flora und Fauna zu zerstören. Der Tourismus wird sich nicht entwickeln und wir werden wieder einen Schritt zurück geworfen.
Nutzer3057026 | 31.03.2023 - 20:22
...zum Beispiel weil "unerwartete Fehler" auftreten, wenn man sich hier versucht einzuloggen,
bzw. ein neues Passwort anfordert....
Nach dem 3. Versuch (und einer Mail an die Kontaktadresse)
hat es dann endlich geklappt...
Schöne Grüße
Nutzer5612793 | 30.03.2023 - 14:36
Ich glaube, viele wissen nicht, dass die Stimmen von change.org die Vorarbeit waren, um bis hierher zu kommen. Dass sie auf der Bundestagsseite noch einmal mitzeichnen müssen, ist den meisten nicht bewusst.
Nutzer832646 | 28.03.2023 - 23:25
Doppelpost
Nutzer832646 | 28.03.2023 - 23:23
super, danke, konnte die Liste herunterladen :-)
Jasmund | 28.03.2023 - 16:42
Hallo, eine Frage zu den Listen, werden die alle gesammelt nach Berlin geschickt? Ich habe bisher lediglich die Anzahl der Online Mitzeichnungen gesehen, keine handschriftlich abgegebenen.
Nutzer5596089 | 28.03.2023 - 14:19
Hallo Annette! BI Lebenswertes Rügen hat die Liste bei Facebook zur Verfügung gestellt. Aber auch bei den Kurverwaltungen der Ostseebäder liegen diese Listen aus. Ich denke, die können Dir auch eine zukommen lassen! Vielen Dank für Deine Unterstützung!