Text der Petition
Mit der Petition wird keine generelle Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit für Anhänger auf 80 km/h bzw. 100 km/h gemäß § 3 Straßenverkehrs-Ordnung gefordert, wenn diese als Batterieanhänger statt größerem Laderaum ein festes Gewicht und definierte fahrdynamische Eigenschaften aufweisen. Dies soll ohne besondere Bescheinigung der Landesbehörden der Fall sein, wenn eine entsprechende Typenprüfung des Anhängers die Eignung für höhere Geschwindigkeiten aufzeigt.
Begründung
Batterieanhänger sind eine gute Möglichkeit zur Erweiterung der Reichweite von Elektroautos bei Bedarf.
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Für das Tempolimit von 80 km/h bzw. 100 km/h gibt es bei der Mehrzahl der Anhänger gute Gründe:
• Hoher Schwerpunkt,
• höhere Seitenwindanfälligkeit besonders in ungeladenem Zustand;
• unterschiedliches Federungs- und Dämpfungsverhalten je nach Beladungszustand;
• unklares Schwingungsverhalten der Kombination aus meist zweiachsigem Zugfahrzeug und dem einachsigen Anhänger, besonders bei unebenem Untergrund und Kurven
• geringes Gewicht des Anhängers im Vergleich zur möglichen Zuladung bzw. seines zulässigen Gesamtgewichts;
• ggf. hohes Gewicht des Anhängers im Vergleich zu Gewicht der Zugfahrzeugs, schlechte konstruktive Gestaltung von Fahrwerk, Bremsen usw.
• hoher Querschnitt und damit hoher Luftwiderstand des Anhängers;
• möglicherweise verrutschende Ladung oder Windlast auf die Ladung bei offener Ladefläche vermehrt Risiken, das niedrigere Tempo begrenzt die Schadensfolgen;
• Abgasanlage des Zugfahrzeugs wurde nicht für den Lastfall des Anhängerbetrieb ausgelegt, der naturgemäß bei höheren Geschwindigkeiten eine höhere Dauerleistung erfordert, die höher ist als die Leistungen in den üblichen Betriebspunkten der Fahrtzyklen. Das Abgasverhalten mit Anhänger wurde nicht gemessen.
Für einen „typischen“ PKW-Anhänger mit offener Ladefläche und unbestimmtem Ladegut ist eine Beschränkung auf 80 bzw. 100 km/h sicherlich eine gute Idee, besonders bei Transport von Pferden, Wohnanhängern üblicher Größe usw.
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Mögliche Anforderungen an Anhänger, die mit höherer Geschwindigkeit gefahren werden dürfen, sind:
• Fest verbaute funktionelle Bauteile (z.B. Batterien und zugehörige Ladevorrichtung), festes Gewicht und vermessenes Schwingungsverhalten
• Schwerpunkt max. 20 cm höher als die Höhe der Anhängerkupplung,
• Schwerpunkt in Längsrichtung nahe der Achse bei einachsigen, zwischen den Achsen bei mehrachsigen Anhängern,
• geringe Beeinflussung des Fahrverhaltens durch Zuladung, zu diesem Zweck begrenzte Zuladungsmöglichkeiten, kein oder begrenztes Kofferraumvolumen, z.B. max. 2oo m2 Volumen und max. Zuladung 50 kg – das reicht für vier typische Flugzeug-Handgepäckstücke oder drei 10-Liter-Mineralwasserkisten (je 14,4kg),
• Anbringung des Anhängers hinter dem Zugfahrzeug, Breite bei zweispurigen Fahrzeugen maximal 1,50 m und damit schmaler als die Mehrzahl der PKW ohne die Außenspiegel,
• Höchstwert für das Produkt aus Luftwiderstandsbeiwert und Querschnittsfläche,
• Anhänger gebremst mit automatischem Blockierverhinderer (ABS) und Aufteilung der angesteuerten Bremskraft entsprechend des Gewichtsverhältnisses von Zugfahrzeug und Anhänger, ausgenommen Verzögerung zur Rekuperation,
• hydraulische Schwingungsdämpfer und Nachweis des Fahr- und Schwingungsverhaltens
• Obergrenze des Maximalgewichts (z.B. 450 kg) und Eignung wäre für alle Zugfahrzeuge (auch der L7e-Kategorie)
Das die Geschwindigkeit begrenzt ist, hat sehr gute Gründe.
Leute, kauft euch ein Lastenfahrad und erlebt das Eigenleben von alleine so einem Teil
CYBERYOGI =CO=Windler | Wed Sep 04 02:44:58 CEST 2024 - Wed Sep 04 02:44:58 CEST 2024
Es gibt auch einige Prototyp-Fahrzeuge, bei denen Batterien im Benzinkanister-Format (je 20kg o.ä., mehrere pro Fahrzeug) per Hand schnell wechselbar sind. Aber das sind Leichtbau-KFZ die mit heute leider noch üblichen Straßenpanzern in Größe und Fahrleistung keine Ähnlichkeit haben.
Lupinal | Thu Aug 29 13:55:02 CEST 2024 - Thu Aug 29 13:55:02 CEST 2024
Da gab es mal ein oder Zwei Projekte, IIRC auch eines von Tesla, aber das ist ebenso tot wie deren SuperCharger-Team.
Es scheitert halt alles an fehlender Normierung, wodurch als Kunden maximal die Käufer einer speziellen Marke, in der Regel aber nur die Fahrer eines spezifischen Modells zu Verfügung stehen.
Zusammen mit der halben oder ganzen Tonne so eines Batteriepacks und der Brandgefahr bei jeder Beschädigung dürfte da Ganze komplett unwirtschaftlich sein.
Das ist wie mit dem Hyperloop oder der Raketen-Linenflügen: nicht die erfinderische Höhe, sondern die ganz pragmatische Buchhaltung machen da einen Strich durch die Rechnung.
Man kann sich das mal wieder ansehen wenn man Antigravitation, Transporter, Replikatoren, Eindämmungsfelder, etc. erfunden hat.
CYBERYOGI =CO=Windler | Wed Aug 28 02:39:28 CEST 2024 - Wed Aug 28 02:39:28 CEST 2024
Sowas gibts nur bei Spezialautos einer chinesischen Marke, mittels einer robotischen Wechselstation. Übliche E-Autobatterien wiegen weit mehr als der Verbrennungsmotor eines Benziners und sind bislang in Format und Anschluss völlig ungenormt. Die nimmt man nicht mal eben raus um sie zu wechseln.
Vaccina | Thu Aug 22 23:51:24 CEST 2024 - Thu Aug 22 23:51:24 CEST 2024
Gibt es eigentlich gar keine Möglichkeit, so eine fast-leere Autobatterie an einer Tankstelle gegen eine volle einzutauschen?
Wäre vielleicht eine alternative zu einem Anhänger, wo ein Tempolimit gute Gründe hat.
Wenn es diese Möglichkeit nicht gibt: Vielleicht erfinden/entwickeln die Autobauer ja mal diese Möglichkeit.
CYBERYOGI =CO=Windler | Wed Aug 21 04:34:59 CEST 2024 - Wed Aug 21 04:34:59 CEST 2024
Mobile Ladesäulen sind AFAIK eine Art Minivan, den man wie ein Taxi herbeirufen kann sobald der eigene Akkustand kritisch wird. (Darüber gabs Reportagen in der TV-Sendung AutoMobil.) Das ganze ist natürlich teurer als an stationären Säulen, aber da dann das E-Auto mit kleinerem (also billigeren und weniger Ressourcen verschwendenden) Akku ausreicht um doch einige Male pro Jahr damit auch in den Urlaub reisen zu können, hat das ganze eine Daseinsberechtigung. Schlepptender an SUVs erscheinen mir zu 99% grober Unfug. Sie wären höchstens bei seltenen Transportaufgaben in Form von echtem Mietanhänger mit integriertem Akku nützlich, aber rasen sollte damit definitiv keiner.
Lupinal | Thu Aug 15 13:43:52 CEST 2024 - Thu Aug 15 13:43:52 CEST 2024
@CYBERYOGI =CO=Windler | gestern - 00:37:
Dann war die Petition mißverständlich formuliert.
Aber so eine mobile E-Säule (gibt es die tatsächlich?) würde von LKWs gezogen, und die haben eh eine geringere Höchstgeschwindigkeit.
Nutzer4902401 | Wed Aug 14 17:00:10 CEST 2024 - Wed Aug 14 17:00:10 CEST 2024
Nö, darum geht es nicht.
Es geht um ".... Erweiterung der Reichweite von Elektroautos ... ". Also genau darum, per Schlepptender als Reicheweitenverlängerung mit dem eSUV noch schneller zu rasen - und das mit Anhänger.
CYBERYOGI =CO=Windler | Wed Aug 14 00:37:15 CEST 2024 - Wed Aug 14 00:37:15 CEST 2024
Es geht wohl um mobile Ladesäulen (analog zum Tankwagen), nicht um eine Art "Schlepptender" als Reichweitenverlängerer (mit Aerodynamik des Kölner Doms) um mit E-SUV noch schneller zu rasen.
Nutzer4902401 | Mon Aug 12 17:32:44 CEST 2024 - Mon Aug 12 17:32:44 CEST 2024
Tja, da will mal wieder ein progressiver E-Mobilist die Physik überlisten. Oder meint sogar, sie gilt gar nicht für ihn. Und will dann mit dem schönen neuen EV mit 250 über die Autobahn kacheln, ohne dass nach 100 kmd er Akku leer ist.
Dabei sagen doch alle "Experten", dass die "Reichweitenangst" völlig unbegründet wäre. Zu was also der Batterieanhänger? Ach so, damit man eben mit 250 ... und der Gewinn für die Umwelt ist wo genau? a) Mehrverbrauch durch Anhänger, b) Mehrverbrauch durch (über)erhöhte Geschwindigkeit, c) Mehrverbauch an Ressourcen aller Art für den Batterieanhänger - vom Hänger selber, dessen Reifen, der Batterie, dem Stellplatz dafür, ...
Ach ja, kann das Ladekabel eigentlich überhaupt den nötigen Strom für Onlinebetrieb transportieren?
Ansonsten, die "Gründe" sind durchweg hanebüchen.