Text der Petition
Mit der Petition wird die Einführung der Internationalen Klassifikation der Krankheiten, 11. Revision, (ICD-11) in Deutschland gefordert.
Begründung
Das neue System ermöglicht präzisere Diagnosen und verbessert die medizinische Versorgung, insbesondere in den Bereichen psychische Gesundheit, chronische Erkrankungen und neurologische Störungen. Der Einsatz der ICD-11 würde dazu beitragen, Wartezeiten zu verkürzen und die Behandlung betroffener Menschen zu optimieren.
Die ICD-11 (Internationale Klassifikation der Krankheiten, 11. Revision) ist das weltweit anerkannte System zur Klassifikation von Krankheiten, das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelt wurde. Es ersetzt die bislang in Deutschland verwendete ICD-10 und bietet eine detailliertere und präzisere Grundlage für Diagnosen und Behandlungen. Viele Länder haben die ICD-11 bereits implementiert, in Deutschland ist dies jedoch noch nicht der Fall.
Vorteile der ICD-11:
1. Präzisere Diagnosen:
Die ICD-11 berücksichtigt aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und ermöglicht eine genauere Diagnose in vielen medizinischen Bereichen. Besonders in der Psychiatrie, der Neurologie und bei chronischen Erkrankungen liefert sie eine verbesserte Grundlage zur Diagnosefindung.
2. Optimierte Behandlungsprozesse:
Mit der Einführung der ICD-11 können Ärztinnen und Ärzte zielgerichteter diagnostizieren und therapieren. Die detaillierteren Kategorien und die Aktualität der Klassifikation ermöglichen eine bessere Abstimmung der Behandlung auf den individuellen Gesundheitszustand.
3. Reduzierung von Wartezeiten:
Der präzisere Einsatz der ICD-11 führt zu einer schnelleren Identifikation von Erkrankungen und Behinderungen. Dies könnte Wartezeiten für Diagnosen und die damit verbundenen Behandlungsverzögerungen erheblich verkürzen.
4. Verbesserte Versorgung von Patientinnen und Patienten:
Die Einführung der ICD-11 würde die medizinische Versorgung insgesamt verbessern, da die Klassifikation neue Krankheitsbilder und besser definierte Krankheitskategorien umfasst. Das erleichtert eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von Krankheiten und Behinderungen, was besonders für die psychische Gesundheit von Bedeutung ist.
Dringlichkeit der Einführung:
Aktuell ist die Einführung der ICD-11 in Deutschland nicht absehbar. Ohne politische Maßnahmen könnte es noch mehrere Jahre dauern, bis das System in die medizinische Praxis integriert wird. Die ICD-11 wird bereits in vielen anderen Ländern genutzt und stellt den internationalen Standard für die medizinische Diagnostik dar. Wenn Deutschland weiterhin an der ICD-10 festhält, könnte das negative Auswirkungen auf die Qualität der medizinischen Versorgung haben. Länder, die die ICD-11 bereits verwenden, profitieren von präziseren Diagnosen und aktuelleren Behandlungsmethoden. Deutschland könnte in der internationalen medizinischen Zusammenarbeit und Forschung ins Hintertreffen geraten und den Anschluss an die fortschrittlichen Standards verlieren.
Das macht man in der Tat, um neuere Erkenntnisse abzubilden. Das macht man nicht, um die Neuerung dann in die Archive zu bringen.
Wer sagt denn nun, dass es einer Petition bedarf und dass nicht ohnehin - wie bei allen neuen Versionen zuvor- eine Einführung dieser Neuerung vorgesehen ist?
Querdenker65 | 17.03.2025 - 23:07
Meine Meinung zum Beitrag vom Nutzer 6290078 | 17.03.2025 - 18:30 Uhr
Zitat aus der Petitionsbegründung:
"Dringlichkeit der Einführung:
Aktuell ist ein Datum für die Einführung der ICD-11 in Deutschland nicht absehbar."
Ich kann hieraus nicht entnehmen, dass irgendjemand sagt, dass eine Umsetzung nicht erfolgen soll. Insofern erscheint die Diskussionszweigüberschrift irreführend. Mann hält eventuell zu Lange am altem ICD10 fest, was aus Laiensicht kaum einzuschätzen ist.
Dennoch bin ich der Meinung, dass dieses Thema der Umsetzung priorisiert werden sollte, da dieses unser Gesundheitssystem verbessert.
Mitzeichnung
Querdenker65 | 17.03.2025 - 22:46
Meine Meinung zum Beitrag vom Nutzer 290078 | 17.03.2025 - 18:30 Uhr
Die Einführung der ICD-11 in Deutschland dauert viele Jahre, da eine umfassende Anpassung an das komplexe Gesundheitssystem notwendig ist, einschließlich der Übersetzung, Integration in die Praxis und Schulung von Fachkräften.
Die Schulung von Fachkräften ist ein zentraler Schritt bei der Einführung der ICD-11, da sie umfangreiche Veränderungen und neue Standards mit sich bringt.
Hier sind einige wichtige Aspekte, in denen Fachkräfte geschult werden müssen:
Neue Diagnosestruktur: Die ICD-11 führt eine präzisere und modernere Struktur ein, die Fachkräfte verstehen und anwenden müssen, um Diagnosen korrekt zu stellen.
Technische Änderungen: Viele Gesundheitssysteme und Dokumentationssoftware müssen aktualisiert werden, und Fachkräfte müssen lernen, diese neuen Systeme effektiv zu nutzen.
Spezifische Krankheitskategorien: Die ICD-11 enthält neue und detailliertere Kategorien, insbesondere im Bereich psychische Gesundheit, chronische Erkrankungen und seltene Krankheiten, die eine besondere Einarbeitung erfordern.
Internationale Zusammenarbeit: Da die ICD-11 weltweit Anwendung findet, müssen Fachkräfte auch auf eine einheitliche Kommunikation mit internationalen Partnern vorbereitet sein.
Qualitätssteigerung: Schulungen sollen sicherstellen, dass die ICD-11 ihre Vorteile in der Praxis entfaltet, wie etwa präzisere Diagnosen und verbesserte Behandlungsprozesse.
Die Einführung der ICD-11 ist nicht nur ein Wechsel des Systems, sondern auch eine Chance, die medizinische Versorgung durch die Weiterbildung der Fachkräfte auf ein neues Level zu heben.
Es ist völlig verständlich, dass es für einen Laien schwer nachvollziehbar ist. Die Übergangsfrist mag zunächst lang erscheinen, doch sie ist notwendig, um das komplexe Gesundheitssystem nahtlos umzustellen. Es geht nicht nur um die technische Einführung, sondern auch um die Schulung zehntausender Fachkräfte, die Anpassung von Abrechnungssystemen und die Übersetzung und Feinabstimmung der ICD-11 auf die spezifischen medizinischen und rechtlichen Anforderungen in Deutschland.
Man könnte es mit einer Metapher vergleichen: Es ist wie bei der Renovierung eines großen Gebäudes, in dem während der Arbeiten weiterhin gelebt und gearbeitet wird. Alles muss Schritt für Schritt erfolgen, um den Betrieb nicht zu stören und die Qualität langfristig zu sichern.
Ein zentraler Punkt ist, dass viele Länder die ICD-11 bereits nutzen, während Deutschland noch an der ICD-10 festhält, was die internationale Zusammenarbeit und Forschung erschweren könnte. Die Petition betont die Dringlichkeit politischer Maßnahmen, um den Rückstand aufzuholen und die Qualität der medizinischen Versorgung zu sichern.
Einige Länder haben die ICD-11 schneller eingeführt, was auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist:
Einfachere Gesundheitssysteme: Länder mit weniger komplexen Gesundheitssystemen können die ICD-11 leichter integrieren, da weniger Anpassungen erforderlich sind.
Frühzeitige Planung: Einige Länder haben frühzeitig mit der Übersetzung und Anpassung begonnen, was den Prozess beschleunigt hat.
Digitale Infrastruktur: Länder mit moderner digitaler Infrastruktur können die ICD-11 schneller in ihre Systeme integrieren, da sie bereits auf digitale Prozesse ausgelegt sind.
Politische Priorität: In manchen Ländern wurde die Einführung der ICD-11 als politische Priorität behandelt, was zusätzliche Ressourcen und schnellere Entscheidungen ermöglicht hat.
Internationale Zusammenarbeit: Länder, die eng mit der WHO oder anderen internationalen Organisationen zusammenarbeiten, profitieren von deren Unterstützung und Expertise.
Als Laie zu fordern, macht mal schneller, ist sicherlich eine ehrenwerte Absicht. Es abzuschätzen wie schnell so etwas Komplexes umzusetzen ist, ist kaum einschätzbar. Kosten für zusätzliche Ressourcen und Priorisierungen für schnellere Entscheidungsfindungen werden vermutlich eine Investition, die sich mit erhöhter Gesundheit und damit auch Arbeitsfähigkeit auszahlt. Die Übergangszeit könnte sogar über die von der WHO empfohlene Frist von fünf Jahren hinausgehen. Die Petition möchte diese Umsetzung beschleunigen.
Mitzeichnung