Text der Petition
Der Deutsche Bundestag möge beschließen, ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom) durch ein strukturiertes Förderprogramm besser zu erforschen, spezialisierte Versorgungsstrukturen bundesweit aufzubauen sowie durch gezielte Aufklärung medizinisches Personal und Behörden für die Erkrankung zu sensibilisieren.
Begründung
ME/CFS ist eine schwere, chronische, oft postinfektiös auftretende Multisystemerkrankung mit dramatischer Auswirkung auf Lebensqualität, Erwerbsfähigkeit und Versorgungslage der Betroffenen.
In Deutschland sind ca. 750.000 Menschen betroffen, mit Post-COVID-Erkrankten bis zu 1,5 Millionen. Die Erkrankung führt häufig zu vollständiger Erwerbsunfähigkeit, Pflegebedürftigkeit und sozialer Isolation – auch bei Kindern und Jugendlichen.
Trotz dieser Tragweite gibt es:
– keine zugelassene Therapie,
– kaum spezialisierte Versorgungsangebote (nur wenige Ambulanzen bundesweit),
– und nur unzureichend geförderte Forschung.
Für den Bundeshaushalt 2025 sind lediglich 10–15 Mio. € für ME/CFS-Forschung vorgesehen. Zum Vergleich: Für Krebsforschung fließen jährlich über 300 Mio. €, für Demenz rund 100 Mio. €. ME/CFS bleibt damit massiv unterfinanziert.
Studien aus den USA und Großbritannien zeigen: Die volkswirtschaftlichen Folgekosten (z. B. durch Erwerbsausfälle und Frühverrentung) gehen in die Milliarden.
Fachleute fordern ein langfristig strukturiertes Förderprogramm in Höhe von mindestens 100 Mio. € jährlich über zehn Jahre – für biomedizinische Forschung, den flächendeckenden Aufbau spezialisierter Ambulanzen und eine bundesweite Aufklärungskampagne.
Ziel ist, die Krankheit früh zu erkennen, wirksame Therapien zu entwickeln und eine menschenwürdige Versorgung sicherzustellen.
Als Betroffene, die durch ME/CFS schwer eingeschränkt ist, appelliere ich an den Deutschen Bundestag:
Helfen Sie, die Versorgungslücke zu schließen, Forschung zu ermöglichen und Betroffenen ihre Würde und Teilhabe zurückzugeben.